Abu Dhabi: Viele Wege zum Erfolg

(Motorsport-Total.com) - In Abu Dhabi wird die Fahrerweltmeisterschaft entschieden. Doch auch auf den weiteren Plätzen gibt es noch harte Kämpfe um wichtige Punkte. Da in Yas Marina erstmals in der Geschichte der Formel 1 die doppelte Punktzahl vergeben wird, kann sich noch einiges in der Ranglisten ändern und damit auch in der Verteilung der Millionen an die Teams. Entsprechend wichtig ist eine richtige Taktik im letzten Rennen der Formel-1-Saison 2014.

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Welcher Reifen könnte einen Vorteil bringen? Zoom

Pirelli geht davon aus, dass die meisten Teams eine Zweistoppstrategie wählen werden, doch auch drei Stopps seien laut dem Reifenhersteller möglich. Da Pirelli auch zum Rennen hin Temperaturen um die 30 Grad erwartet, wird der Reifenverschleiß entscheidenden Einfluss haben. Nico Rosberg fuhr auf den roten Supersoft-Reifen mit 1:40.480 die viertschnellste Qualifying-Runde in der sechsjährigen Geschichte der Strecke. Nur bei der Premiere 2009 und 2011 war man jeweils leicht langsamer.

"Es war ein aufregendes Qualifying, dass sich wieder erst in der letzten Sekunde entschied", erklärt Pirelli-Motorsportdirektir Paul Hembery. "Für das Rennen wird es aber sehr schwierig vorherzusagen, wie lange der erste Stint mit den Supersoft-Reifen sein wird. Wir erwarten aber zwei, eventuell auch drei Stopps." Doch nach Meinung von Pirelli sind zwei Stopps über die 55 Runden auf dem Yas Marina Circuit wahrscheinlicher. "Der Supersoft ist ein bisschen schwierig, der kann sich schnell auflösen, besonders mit viel Sprit an Bord", unterstützt Adrian Sutil die Theorie von Pirelli.

Sutil: Weichere Reifen könnten sich zu schnell auflösen

"Ich hatte im Freien Training sehr viel Körnung und der Reifen hat nicht lange durchgehalten. Aber die weichen Reifen sind gut. Ich denke schon, dass es da wenigstens die Möglichkeit zu ein paar unterschiedlichen Strategien gibt", so der Deutsche. Doch ein Problem könnte laut Sutil sein, dass sich die weichere Variante vor Sonnenuntergang zu schnell auflöst: "Deswegen könnte man es in Erwägung ziehen, den härteren Prime-Reifen zuerst zu nehmen. Aber das muss auch nicht sein. Ich war schon häufig da und oftmals war es dann doch anders", so der Sauber-Fahrer.

Laut dem Reifenlieferanten sei die schnellste Strategie, mit einem Option-Reifen zu starten, in Runde acht auf die Prime-Variante zu wechseln und in Runde 31, wenn es bereits kühler geworden ist, nochmal für 24 Runden die Prime-Reifen aufziehen zu lassen. "Den ersten Stopp werden wir wahrscheinlich vor Ende der zehnten Runde sehen. Es wird die Frage sein, wie sehr man in diesen zehn Runden pushen muss", stimmt auch Pat Symonds, Technischer Direktor bei Williams dieser Taktik im Gespräch mit 'Sky Sports F1' zu.

Maldonado: "Gute Strategie wird der Schlüssel sein"

Die schnellste drei-Stopp-Variante wäre zwar nur zwei Sekunden langsamer als die Zweistoppstrategie, birgt aber das Risiko, im Verkehr stecken zu bleiben. Entsprechend wichtig ist auch eine gute Taktik, auf die auch Pastor Maldonado hofft. "Wir hoffen, dass wir morgen konkurrenzfähiger sein werden, denn in Sachen Reifenverschleiß sollten wir besser sein als unsere Rivalen. Eine gute Strategie wird der Schlüssel sein, denn es ist ein langes Rennen und wir sollten einige Plätze gutmachen können", so der Sechzehnte des Qualifyings.

Vertraut man der Statistik weiter, dürfte Rosberg die Pole nur wenig helfen. Denn in den vergangenen fünf Jahren hat der Polesetter nur einmal das Rennen gewinnen können. Sebastian Vettel konnte das bei seiner ersten Weltmeisterschaft 2010 feiern. Der Zweitplatzierte holte dagegen bereits drei Mal den Sieg, zuletzt ebenfalls Sebastian Vettel im vergangenen Jahr. Bleibt also für Rosberg nur zu hoffen, dass er die richtige Strategie wählt und der zweite Sieger von der Pole in Abu Dhabi wird.