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Pirelli: Die neuen Formel-1-Reifenregeln 2016 im Überblick

Pirelli wird den Formel-1-Teams ab der Saison 2016 drei verschiedene Mischungen pro Wochenende anbieten - Palette durch den neuen Ultrasoft-Pneu vergrößert

(Motorsport-Total.com) - Mit der Saison 2016 ändert sich in der Formel 1 einiges. Auch die Reifen der Königsklasse sind von den Beschlüssen des Motorsport-Weltrates der FIA betroffen. Die wichtigste Änderung: Die Teams werden ab der kommenden Saison mehr Freiheiten erhalten, denn pro Wochenende wird Reifenhersteller Pirelli drei statt wie bisher zwei Mischungen anbieten. Dadurch erhöhen sich die taktischen Möglichkeiten für die Teams. Außerdem wird es mit dem neuen Ultrasoft-Reifen ab 2016 eine fünfte Mischung geben.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Logo

Reifenhersteller Pirelli räumt den Teams in der Saison 2016 mehr Freiheiten ein Zoom

Aktuell hat jeder Fahrer an einem Formel-1-Wochenende 13 Reifensätze zur Verfügung. Daran wird sich auch 2016 nichts ändern. Allerdings können von den 13 Sätzen lediglich zehn frei gewählt werden. Drei Sätze schreibt Pirelli allen Teams vor: Ein Satz der weichsten Mischung ist für den dritten Qualifyingabschnitt reserviert und zwei Sätze müssen für das Rennen zurückgelegt werden. Pirelli entscheidet, um welche Mischungen es sich dabei handelt.

Von den zwei zurückgelegten Sätzen muss im Rennen mindestens einer verwendet werden. Davon abgesehen muss mindestens eine weitere Mischung gefahren werden, es müssen jedoch nicht alle drei Mischungen eingesetzt werden. Somit ist eine Einstoppstrategie auch 2016 theoretisch möglich. Die Zuteilung der Reifen von Pirelli an die Teams an einem Wochenende erfolgt weiterhin nach dem Zufallsprinzip.

Interessant: Innerhalb eines Teams müssen nicht beide Piloten die gleichen Reifen wählen. Somit könnte sich zum Beispiel die Konstellation ergeben, dass ein Fahrer eines Teams im Rennen die weichste und die mittlere Mischung einsetzt und sein Teamkollege die mittlere und die härtere. Theoretisch dürfen in einem Rennen auch alle drei Mischung eingesetzt werden.

Von den 13 Reifensätzen, die den Teams zu Beginn eines Wochenendes zur Verfügung stehen, muss ein Satz nach 40 Minuten des ersten Trainings an Pirelli zurückgegeben werden und ein weiterer am Ende des Training. Nach dem zweiten und dritten Training müssen je zwei weitere Sätze zurückgegeben werden. Dabei darf es sich logischerweise nicht um die drei von Pirelli festgelegten Sätze für Q3 beziehungsweise das Rennen handeln.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Nach Q3 müssen alle Teilnehmer der Session auch den dafür vorgesehenen Satz der weichsten Mischung an Pirelli zurückgeben. Somit haben die Piloten vor dem Rennen schließlich noch sechs Sätze (beziehungsweise sieben, sofern sie Q3 verpasst haben) zur Verfügung, unter denen sich auch die beiden von Pirelli für das Rennen festgelegten Sätze befinden.

Die Top 10 des Qualifyings müssen am Sonntag auch weiterhin mit dem Reifensatz starten, mit dem sie ihre schnellste Runde in Q2 gesetzt haben. Die Piloten, die den Einzug in Q3 verpasst haben, haben bei der Wahl ihrer Reifen für den Start weiterhin freie Hand. Hier ändert sich nichts. Alle Änderungen gelten lediglich für Slicks. Im Hinblick auf Intermediates und Regenreifen bleiben die Regeln 2016 stabil.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

- Die Gesamtanzahl der Reifenmischungen steigt von vier auf fünf
- Ab 2016 gibt es einen neuen Ultrasoft-Reifen (Lila-Markierung)
- Pirelli legt vor jedem Wochenende drei Mischungen fest, die von den Teams verwendet werden können
- Pirelli legt vor jedem Wochenende zwei Reifensätze fest, von denen die Teams im Rennen mindestens einen verwenden müssen
- Im Rennen müssen weiterhin mindestens zwei verschiedene Mischungen gefahren werden, allerdings nicht alle drei verfügbaren