Piquet junior: "Ich lebe für meinen Formel-1-Traum"
Piquet junior ist fest entschlossen, eines Tages in der Formel 1 zu fahren, doch noch muss der 20-Jährige sich mit dem Traum begnügen
(Motorsport-Total.com) - Nelson Piquet junior hat einige Gemeinsamkeiten mit seinem Vater Nelson, doch weniger, als man vielleicht denken mag. Auch der 20-Jährige scheint Mädchen magisch anzuziehen, wie das bei seinem Vater der Fall war, doch in der GP2 hat man eben nicht den Status eines Formel-1-Piloten: "Ich habe noch nicht einmal ein Auto", erklärt der Brasilianer in einem Interview mit dem 'Guardian'.

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Piquet junior durfte im BMW WilliamsF1 Team schon Formel-1-Luft schnuppern
"Nelsinho" ist fest entschlossen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der 1981, 1983 und 1987 Formel-1-Weltmeister werden konnte: "Ich habe die gleiche Fähigkeit zu siegen, wie er sie hatte, und ich arbeite an meinen Fähigkeiten. Ich sehe nicht, warum ich Druck verspüren sollte, weil ich der Sohn meines Vaters bin. Ich kann das gleiche erreichen wie er, wenn ich die richtigen Chancen erhalte."#w1#
Der Nachwuchspilot hat vier Brüder und zwei Halbbrüder. Zwei davon haben es im Motorsport versucht, sind aber gescheitert. Bisher hat es nur Nelson geschafft: "Ich habe diesen Namen, bin aber der einzige, der es geschafft hat, ein Rennfahrer zu werden", so Piquet, der die erste GP2-Saison mit 46 Punkten auf dem achten Rang beendete.
Piquet gibt zu, dass er nur dank der Millionen seines Vaters im Motorsport richtig Fuß fassen konnte, will aber nichts davon wissen, dass er ein "Produkt" seines Vaters ist. Er habe immer für sich selbst gearbeitet, auch wenn sein Vater zu vielen Rennen mitreiste: "Abgesehen von der finanziellen Seite war ich nie von ihm abhängig. Ich habe alles selbst gemacht und habe gezeigt, dass ich die Fähigkeit habe, mehr zu erreichen."
Über seinen Sieg im Premierenrennen der A1 Grand Prix-Serie war Piquet erleichtert, denn in der GP2 lief es nicht wie erhofft. Statt des anvisierten Platzes in den Top 3 nach guten Ergebnissen bei Testfahrten ging in den Rennen viel schief: "Das Auto hörte einfach nicht auf, kaputt zu gehen. Das war ein schreckliches Gefühl, nachdem ich fast zehn Jahres meines Lebens damit verbrachte habe, fast jeden Monat Rennen zu gewinnen. Und dann kommst du in ein Jahr wie dieses, in dem du um den zehnten Rang kämpfst."

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Piquet junior mit seinem Vater: "Er hat mich nie zu etwas gezwungen." Zoom
Das Kapitel GP2 möchte der 20-Jährige auch möglichst schnell abschließen, am besten mit einem Wechsel in die Formel 1: "In die Formel 1 zu kommen, ist mein Traum. Dafür lebe ich." Wann der Aufstieg klappen wird, weiß Piquet nicht: "Das kann ein Jahr dauern, es kann vier Jahre dauern, es gibt kein Limit. Es wird passieren, wenn die Ergebnisse da sind, wenn sich eine Möglichkeit auftut."
Sein Vater hatte ihn nie dazu gezwungen, Rennen zu fahren - im Gegenteil: "Mein Vater war ziemlich streng. Die Abmachung war, dass ich mit dem Rennsport weitermachen kann, wenn ich in der Schule nicht sitzen bleibe. Er wollte nicht riskieren, dass ich die Schule verlasse und nur Go-Kart fahre. Dann höre ich auf, Go-Kart zu fahren, wache eines Morgens auf und was mache ich dann? Ich ging weiterhin in die Schule, bis er sich zu 95 Prozent sicher war, dass ich ein Rennfahrer werden würde."

