Piquet jun. fühlt sich von Renault ernst genommen

Nach misslungenen Tests für Williams und BAR fühlt sich Nelson Piquet jun. als Testfahrer bei Renault endlich wie ein Fisch im Wasser

(Motorsport-Total.com) - Bei seinen ersten Renault-Tests hinterließ Nelson Piquet jun. einen hervorragenden Eindruck, weshalb er Gerüchten zufolge schon als möglicher Nachfolger von Giancarlo Fisichella aufgebaut wird, dessen Stammfahrervertrag ja am Jahresende ausläuft. Dabei war es nicht immer so rosig um die Karriere des Weltmeistersohnes bestellt.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet jun.

Nelson Piquet jun. hatte keinen allzu einfachen Einstand in die Formel 1

Im Dezember 2003 nahm er nach seiner ersten Saison in der Britischen Formel 3 in Jerez erstmals in einem Williams Platz - nicht zuletzt dank einer Intervention seines Vaters Nelson sen. bei dessen alten Bekannten Frank Williams und Patrick Head. Piquet jun. sah dabei schlechter aus als Nico Rosberg, der ebenfalls getestet wurde, und konnte den britischen Traditionsrennstall auch bei einem weiteren Test im Februar 2004 in Barcelona nicht von sich überzeugen.#w1#

Erster Formel-1-Test kam zu früh

"Es fiel mir zu schwer, mich bei einem einzigen Test zu beweisen." Nelson Piquet jun.

Heute bedauert er den überhasteten Sprung ins kalte Wasser: "Wenn sie mir mehr Testtage gegeben hätten, hätte ich mich besser darauf einstellen können", erklärte der Brasilianer gegenüber der Fachzeitschrift 'Autosport'. "Ich kam aus der Formel 3 und machte direkt diesen großen Test, aber es fiel mir zu schwer, mich bei einem einzigen Test zu beweisen. Außerdem war Jerez eine sehr schwierige Strecke für mich."

Etwa ein Jahr später durfte Piquet jun. dank der Intervention von 'British American Tobacco' in einem BAR-Vorjahreschassis Platz nehmen, doch an jenen Testtag hat er keine allzu guten Erinnerungen: Die Art und Weise, wie ihn das Team behandelt habe, sei "Mist" gewesen, "niemand wollte, dass ich fahre. Sie passten einfach einen Sitz für mich an und ließen mich fahren. Niemand kümmerte sich darum, was ich so machte."

Nicht zuletzt dank des Einflusses seines Vaters, der ihn als Manager und Mentor betreut und aus eben diesem Grund sogar ein eigenes Team gründete, fand Piquet jun., inzwischen 21 Jahre alt, dennoch einen guten Platz in der GP2-Serie, in der er 2005 und 2006 insgesamt fünf Rennen gewinnen konnte. In der vergangenen Saison fuhr er sogar lange um den Titel mit, schlussendlich musste er sich aber Lewis Hamilton geschlagen geben.

Renault setzt für die Zukunft auf Piquet jun.

"Renault glaubt an mich und glaubt, dass ich das Beste für ihre Zukunft bin." Nelson Piquet jun.

Nun fühlt er sich bei Renault wie ein Fisch im Wasser: "Die Situation ist ganz anders als früher, denn Renault ist an mich herangetreten, weil sie an mir interessiert sind", schilderte er. "Es war nicht einfach nur ein Test wie bei Williams oder BAR, wo ich aus Marketinggründen zum Zug kam und einfach wie ein Formel-3-Fahrer behandelt wurde, sondern Renault glaubt an mich und glaubt, dass ich das Beste für ihre Zukunft bin."

Schon 2008, Nelsinho? "Es wäre ein Traum für mich, wenn ich 2008 gemeinsam mit Heikki (Kovalainen; Anm. d. Red.) das Team bilden würde, aber man weiß nie, was alles passieren kann", entgegnete Piquet jun. "Es ist für ein Unternehmen wie Renault nicht so einfach, zwei junge Fahrer ins Auto zu setzen. Natürlich wäre es für mich umwerfend, aber ich muss mich erst noch beweisen, wenn ich diesen Sitz haben will."