• 24.03.2009 11:32

  • von Roman Wittemeier

Piquet: "Hoffentlich wird es okay sein"

Nelson Piquet ist sich bezüglich der Leistungsfähigkeit des neuen Renault R29 noch nicht sicher: Brawn und Ferrari die klaren Favoriten

(Motorsport-Total.com) - Nelson Piquet hat Selbstvertrauen getankt. Weniger bei den Wintertestfahrten mit dem neuen Renault, sondern vielmehr im Kart nach seiner Ankunft in Australien. Bei einem Benefizrennen in Melbourne konnte der Brasilianer gewinnen und sogar den amtierenden australischen Kartchampion Matthew Wall sowie weitere Rennprominenz hinter sich lassen. Vielleicht hat Piquet genau einen solchen Randerfolg gebraucht, um wieder Hoffnung für die Saison zu schöpfen.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.Jerez, Circuit de Jerez

Momentaufnahme: Nur selten hat Nelson Piquet im Winter so zufrieden ausgesehen

Bei den Wintertests war der Weltmeistersohn der große Pechvogel. Sobald der 23-Jährige ins Cockpit des R29 kletterte, kam meist entweder Regen oder ein technisches Problem. "Das war echt hart", beschrieb Piquet im Interview mit 'Autosport'. "Ich konnte nur an zwei Tagen mehr als 100 Runden fahren, sonst waren es immer nur rund 40. Das ist für ein Formel-1-Auto fast gar nichts. Ich habe nur etwa ein Drittel der Distanz von Fernando Alonso fahren können. Das war frustrierend. Aber lasst uns das jetzt schnell vergessen."#w1#

Piquet stellte seine enttäuschenden Tests etwas übertrieben negativ dar, denn Alonso schaffte "nur" etwa die doppelte Kilometerzahl. Aber er fügte anschließend auch positive Aspekte hinzu: "Es ging immer besser. Aber es ging bei allen Teams Schritt für Schritt besser. Der Trick ist, dass du schneller besser werden musst als die anderen. Das ist nicht einfach. Viele Teams werden hier mit Updates auflaufen. Diese Neuteile können wegen der frischen Regeln einen großen Unterschied ausmachen."

"Es ist also alles zurzeit noch etwas ein Rätsel", beschrieb der Brasilianer die aktuelle Rangfolge der Teams. "Wir können annehmen, dass wir schnell sind. Aber vielleicht kommen wir hierher und stellen dann fest, dass wir nur im Mittelfeld sind. Wir müssen mal schauen. Hoffentlich wird es okay sein." Nach einer durchwachsenen Debütsaison gehe er zwar entspannter ans Werk, der Druck sei aber immer noch groß: "Aber ich kann nun besser damit umgehen."

¿pbvin|512|1365||0pb¿Renault hat sich früh entschieden, schon beim Saisonauftakt mit KERS an den Start zu gehen. Piquet sieht diesen Schritt nicht gerade unkritisch. "Unser KERS läuft gut. Das Team hat da einen guten Job gemacht, viel mehr kann man nicht sagen. Ich bin nicht gerade ein Fan dieses gesamten Themas, aber unser System läuft ganz gut." KERS ein Vorteil? "Kann sein. Wir hoffen es. Hoffentlich kann ich beim Start ein paar Leute überholen und es überall einsetzen."

Gerade beim Überholen könnte die neue Hybridtechnik Vorteile bieten, sagte der Teamkollege des Doppelweltmeisters Alonso: "Aber trotzdem wird es nicht ganz einfach. Es wird nicht so sein, dass wir jetzt deutlich mehr Überholmanöver erleben werden - vielleicht 20 bis 30 Prozent mehr. Das ist nicht die Welt." Voraussichtlich werde es nicht reichen, um sich an den "Wunderautos" von Brawn vorbeizuschieben. "Die haben als erste mit der Entwicklung angefangen und es gut gemacht. Sie werden schwer zu schlagen sein. Brawn ist schnell, Ferrari ist schnell und sonst kann man kaum etwas einschätzen."