Piastri weiter WM-Leader: Ärger über verpatzten Stopp hält sich in Grenzen

Schadensbegrenzung: Oscar Piastri kommt in Monaco nie so gut in den Rhythmus wie Teamkollege Lando Norris - und am Sonntag sogar mit einem blauen Auge davon

(Motorsport-Total.com) - Die wohl beste Nachricht für Oscar Piastri nach der Zieldurchfahrt in Monaco war: Er liegt weiterhin in WM-Führung. Allerdings ist sein Vorsprung auf Teamkollege und Rennsieger Lando Norris am Sonntag auf drei Punkte geschmolzen.

Titel-Bild zur News: Piastri: Nach Silber 2024 gab es diesmal Bronze für Rang drei in Monte Carlo

Piastri: Nach Silber 2024 gab es diesmal Bronze für Rang drei in Monte Carlo Zoom

Es hätte also noch schlimmer kommen können am Sonntag, deutlich schlimmer sogar, berührte der McLaren-Pilot doch bei einer kleinen Unachtsamkeit in Sainte-Dévote sogar einmal mit dem linken Hinterrad die Wand. Piastri, der in derselben Kurve auch schon im Training gecrasht war, kam mit dem Schrecken davon - und durfte am Ende als Dritter den nächsten Monaco-Pokal mit nach Hause nehmen, nach dem für Rang zwei im Vorjahr.

Damit fehlt ihm im Fürstentum nur noch der für Platz eins: "Natürlich wäre der Sieg schöner gewesen", räumt auch der Australier im Ziel ein: "Aber es war ein etwas schwieriges Wochenende. Die Trainings liefen ziemlich chaotisch, und ich bin mit wenig Vertrauen ins Qualifying gegangen, weil der Verlauf bis dahin nicht optimal war."

Piasri spielt Chancen runter: "Waren zu weit hinten"

So fehlten am Ende die entscheidenden Zehntel zur Pole, im hart umkämpften wichtigsten Qualifying der Saison: "Ich war nah dran, aber eben nicht nah genug. Und hier in Monaco ist es halt so: Wo du dich qualifizierst, da wirst du in der Regel auch ins Ziel kommen." Am Sonntag bestätigte sich diese Theorie aus Piastris Sicht mal wieder.

Ganz zufrieden konnte er nicht sein: Oscar Piastri behielt aber die WM-Führung

Ganz zufrieden konnte er nicht sein: Oscar Piastri behielt aber die WM-Führung Zoom

Allein: Eine Chance mit der Strategie hatte der WM-Leader zwischendurch schon gewittert, doch ein langsamer Boxenstopp seiner McLaren-Crew ließ auch diese verpuffen - wenngleich Piastri die Auswirkungen der Szene herunterspielt: "Ich glaube nicht, dass es geklappt hätte, wir waren zu weit hinten", sagt er in Bezug auf einen möglichen Undercut gegen Charles Leclerc: "Wir haben versucht, etwas zu erzwingen, aber ich glaube nicht, dass es das Ergebnis verändert hätte."

Sieht auch McLaren-Teamchef Andrea Stella so: "Um einen Doppelsieg zu holen, hätte Oscar über eine gewisse Distanz die Pace haben müssen, um auf Leclerc aufzuschließen. Und wenn man mal im Getriebe des Vordermanns ist, kann man anfangen, über Optionen nachzudenken. Aber Oscar war immer ein Stück zu weit weg, um das überhaupt in Betracht zu ziehen", analysiert der Italiener.

WM-Führung intakt: "Sicher kein schlechtes Wochenende"

Zwar sei der Grand Prix durch das taktische Element der beiden Pflichtstopps diesmal "komplexer als ein typisches Monaco-Rennen" gewesen, dennoch stellt Stella fest: "Es gab für die Top-3 im Grunde nicht viele Möglichkeiten, an der Reihenfolge etwas zu ändern." Auch Piastri ist deshalb unterm Strich mit seinem Resultat "recht zufrieden", erklärt: "Sicher können wir uns für nächstes Jahr ein paar Dinge anschauen, aber wir haben wieder Punkte geholt und ich stehe erneut am Monaco-Podium - also war es sicher kein schlechtes Wochenende."


Mit seinem Auto habe sich am Sonntag jedenfalls "alles okay angefühlt", so der McLaren-Star, "aber im Rennen fährst du halt auch nicht permanent am Limit". Sein größtes Problem in Monaco sei einfach gewesen "überhaupt in den Rhythmus zu kommen vorm Qualifying - und das rächt sich hier eben sofort: Ich denke, da ist uns das Wochenende ein wenig entglitten. Die Pace war trotzdem da, aber es war schwierig, wirklich alles perfekt zusammenzubringen."

Stella: Konstanz war das Problem bei Piastri

Mehr als Schadensbegrenzung war nach dem Stolperstart für Piastri deshalb nicht mehr drin. Mit Blick auf seine beiden Piloten sieht auch Stella am Ende des Wochenendes klare Vorteile bei Sieger Norris: "Lando war von Beginn an sehr schnell, schon ab der ersten Runde im ersten Training. Bei Oscar hatten wir punktuell ebenfalls sehr gute Pace, in bestimmten Momenten war er stark - aber im Gegensatz zum Vorjahr hatte Oscar dieses Mal Schwierigkeiten, diesen Rhythmus über das gesamte Wochenende hinweg zu halten."

Diesmal war Piastri im Duell der beiden McLaren-Piloten in Monaco langsamer

Diesmal war Piastri im Duell der beiden McLaren-Piloten in Monaco langsamer Zoom

Vielmehr habe der WM-Leader an einigen Stellen mit dem Auto zu kämpfen gehabt, "besonders mit der Nervosität des Autos in langsamen Ecken. Deshalb hat es auch im Qualifying länger gedauert, bis er die nötige Pace aufgebaut hat", ist es für Stella folglich nur logisch, "dass er deshalb insgesamt einen kleinen Schritt hinter dem war, was er eigentlich hätte zeigen können".

Piastri habe also weniger "die absolute Geschwindigkeit" gefehlt, "sondern mehr die Konstanz über das gesamte Wochenende hinweg". Gemeinsam mit dem Australier werde man sich die verschiedenen Faktoren nun aber anschauen - und sie bestenfalls beheben. Platz drei sei trotzdem kein Beinbruch, findet Stella: "Man sagt ja immer: Meisterschaften gewinnt man mit Konstanz. Wenn man nicht schnell genug ist, um zu siegen, muss man trotzdem vorne dabeibleiben. Und genau das hat Oscar geschafft."

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