• 08.05.2002 14:11

  • von Reinhart Linke

Peugeot: Planen keine Rückkehr in die Formel 1

Peugeot hat Gerüchte dementiert, wonach man als Motorenpartner in die Königsklasse des Motorsports zurückkehren will

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Motorenhersteller Peugeot hat eine Rückkehr in die Königsklasse des Motorsports ausgeschlossen. Der französische Automobilhersteller hatte sich Ende 2000 aus der Formel 1 zurückgezogen, nachdem es Unstimmigkeiten zwischen Peugeot und dem damaligen Partner Prost gegeben hatte. Der Rennstall von Ex-Weltmeister Alain Prost ist inzwischen pleite, nachdem man in der Saison 2001 noch mit den Vorjahres-Ferrari-Aggregaten angetreten war.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld gab 2000 mit Peugeot-Power sein Formel-1-Debüt

Nach dem Wiedereinstieg von Renault, die seit diesem Jahr mit einem eigenen Team an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen, tauchten Gerüchte auf, wonach nun auch Peugeot an eine Rückkehr in die Formel 1 denkt. Dem ist jedoch nicht so. "Es ist ein dummes Gerücht gewesen, dass Peugeot in die Formel 1 zurückkehrt", stellte Peugeot-Motorsportchef Corrado Provera gegenüber 'Motorsport News' klar. "Dies ist nicht die Strategie der Firma und nicht Peugeots Kultur. Betrachten Sie, wie zufrieden wir mit dem Rallyesport sind ? Rallye ist die Kultur von Peugeot."

In der Formel 1 hat Peugeot 1994 an der Seite von McLaren das Debüt gegeben, verließ das Team aus Woking aber bereits am Saisonende wieder, da Ron Dennis Mercedes-Benz als Partner gewinnen konnte. Peugeot wurde unterdessen Motorenpartner des Jordan-Teams. Bei dem Team aus Silverstone blieb Peugeot bis Ende 1997, ehe man mit Prost ein französisches Nationalteam aufbauen wollte, welches letztlich aber nicht den erhofften Erfolg einbrachte und schließlich gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Prost und Peugeot dazu führten, dass man sich Ende 2000 trennte und Peugeot damit die Formel 1 verließ.

In der Zeit von 1994 bis 2000 hat Peugeot an insgesamt 115 Grand Prixs teilgenommen und 128 WM-Punkte sammeln können. Ein Sieg sollte dabei aber nicht herausspringen. Dafür belegte man gleich vier Mal Platz zwei (1994 in Monaco mit Martin Brundle und in Belgien mit Mika Häkkinen, 1995 in Kanada mit Rubens Barrichello, 1997 in Belgien mit Giancarlo Fisichella).

Die meisten Peugeot-Mitarbeiter sind nach dem Aus für den französischen Automobilhersteller in der Formel 1 unterdessen zu Asiatech gegangen, die die ehemaligen Peugeot-Motoren weiter betreiben und in diesem Jahr an das Minardi-Team liefern. Asiatech hat derweil angekündigt, dass man sich in Zukunft mehr in den Chassisbau mit einbeziehen möchte.