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  • 27.08.2011 20:30

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Petrow bleibt gelassen: "Der Vergleich hinkt"

Obwohl ihm Bruno Senna im ersten Qualifying gleich die Schau gestohlen hat, bleibt Witali Petrow gelassen und blickt optimistisch nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Austausch von Nick Heidfeld durch Bruno Senna bekam es Witali Petrow an diesem Wochenende in Belgien mit einem neuen Teamkollegen zu tun. Prompt platzierte sich der Brasilianer in der Qualifikation um drei Positionen vor dem Großen, warum rund 1,2 Sekunden schneller.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow macht sich keine Sorgen um den Teamkollegen und sein Cockpit

"Er hat fantastische Arbeit geleistet, schließlich ist es sein erstes Rennwochenende", lobt Petrow. "Natürlich kannte er die Strecke schon sehr gut und es war nicht den ganzen Tag trocken sondern ziemlich nass. Im Nassen ist es natürlich für einen Neuling immer einfacher, so wie das auch für mich im vergangenen Jahr der Fall war. Er hat gute Arbeit geleistet, er kann darauf stolz sein."

Der 26-Jährige hat das Zeitenfahren als sehr knifflig empfunden: "Das Qualifying war sehr schwierig. Dies war aufgrund der wechselhaften Bedingungen eines der schwierigsten Qualifyings in diesem Jahr. Man wusste nicht, ob es in der nächsten Runde schon regnen würde oder ob es noch trocken sein würde. Das war echtes Glücksspiel."

Nach einem Schreckmoment hatte Petrow keine Chance mehr gegen seinen Teamkollegen: "Im dritten Qualifying-Durchgang drehte ich mich in Kurve 16. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, warum dies passierte. Es war nicht einmal meine schnellste Runde. Wir müssen uns das noch genau anschauen, um die Ursache dafür zu finden."

"Ich bin absolut entspannt, denn ich habe meine Leistung nicht unter trockenen Bedingungen gezeigt. Ich war um rund 1,5 Sekunden langsamer - hatte durch meinen Dreher eine Bremsplatte. Ich konnte keine neuen Reifen aufziehen, der Vergleich hinkt also. Aber nichtsdestotrotz hat er sich keinen Fehler erlaubt und steht vor vielen Leuten, unter anderem vor Fernando Alonso. Er sollte stolz auf das sein, was er geleistet hat."

Überhaupt macht sich der Rennfahrer aus Wyborg keine Gedanken um seinen Teamkollegen: "Es ist die Entscheidung des Teams, wen sie in das Auto setzen. Um ehrlich zu sein, es interessiert mich nicht, was sie tun. Ich gehe einfach meiner Arbeit nach. Ich kann ja sowieso nichts machen."

Dass er auch selbst eines Tages überraschend ausgetauscht werden könnte, glaubt Petrow nicht: "Ich mache mir keine Sorgen. Natürlich fühle ich mich im Team absolut gesetzt. Ich verfüge über einen Vertrag für das dieses Jahr. Ich bin absolut ruhig."

"Ich ärgere mich nur über ein paar Fehler, die ich mir im dritten Qualifying-Durchgang erlaubt habe. Denn im ersten Qualifying-Durchgang war ich schneller und der zweite war auch brillant. Aber das ist Rennsport. Das war mein erster Fehler im dritten Qualifying-Durchgang. Das Rennen ist morgen, erst dann zählt es wirklich."

Ob er auch kommendes Jahr für Renault an den Start gehen wird, weiß der Rennfahrer noch nicht - oder darf er noch nicht sagen: "Es ist schwierig, diese Frage zu beantworten."

Auf keinen Fall dürfe er sich seiner Sache sicher sein - genauso wenig dürfe das Team seiner Sache sicher sein: "Man kann sich nie sicher sein. In den ersten fünf Rennen waren wir schnell, dann waren wir langsam. Es ist also irgendetwas passiert. Wir haben aufgrund aerodynamischer Teile an Leistung verloren. Wir wissen nur nicht, warum dies passiert ist. Man bekommt nie Sicherheit. Natürlich geben alle ihr Bestes."


Fotos: Witali Petrow, Großer Preis von Belgien, Samstag


Die neuen Teile, welche das Team nach Spa mitgebracht hat, scheinen einen Fortschritt darzustellen: "Wir haben ein paar Veränderungen am Auto, wenn auch keine großen. Der Unterboden stellt die größte Veränderung dar. Es sieht danach aus, als würden sie funktionieren. Das ist aber etwas schwierig zu sagen, da alle Einheiten nass waren. Wir müssen das noch genauer analysieren."

"Es sieht danach aus, als hätten wir ein paar Fortschritte erzielt. Schließlich stehen beide Autos in den Top 10. Aber natürlich haben auch die Bedingungen geholfen. Wenn man sich auf der anderen Seite aber Silverstone anschaut, so waren wir im Regen im Nirgendwo, auf den Plätzen 15 und 18. Das war ein Desaster - jetzt kämpfen wir mit."

Mit Monza folgt in zwei Wochen ein weiteres Rennen auf einer schnellen Rennstrecke, auch Suzuka steht auf dem Programm: "Unser Auto ist in Hochgeschwindigkeitskurven sehr gut. Wir müssen uns also keine Sorgen machen."