• 29.05.2010 18:52

  • von Dieter Rencken

Petrov: "Ankommen und möglichst viele Punkte"

Vitaly Petrov freut sich über seine beste Startposition in der Formel 1: Platz neun dank guter Balance und perfekter Streckenkenntnis

(Motorsport-Total.com) - Renault ist in Istanbul offenbar keine One-Man-Show. Nicht nur Robert Kubica fuhr mit dem R30 in den letzten Qualifyikationsabschnitt, sondern auch Vitaly Petrov gelang erstmals der Sprung in Q3. Der russische Rookie geht morgen von Startplatz neun in den Grand Prix in der Türkei. Im Gespräch mit den Medien erklärt der Renault-Neuling, wie es zu der Leistungsexplosion kommen konnte.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Vitaly Petrov hofft im Türkei-Rennen auf möglichst viele WM-Zähler

Frage: "Vitaly, du hast es erstmals in Q3 geschafft. War das ein wichtiger Schritt?"
Vitaly Petrov: "Ja. Der dritte Durchgang ist immer das große Ziel. Ich habe keinen Fehler gemacht, daher hat es geklappt. Man weiß nie genau, ob es mit dem Einzug in Q3 klappt, aber ich hatte ein gutes Gefühl und habe alles gegeben."#w1#

Frage: "Du warst schon das ganze Wochenende stark. Liegt das an persönlichen Fortschritten?"
Petrov: "Ich weiß, was unser Auto kann. Außerdem kenne ich die Strecke aus meiner GP2-Zeit sehr gut, ich weiß um jede einzelne Kurve gut bescheid. Das hilft mir natürlich sehr, auch mit einem Formel-1-Auto bessere Zeiten fahren zu können."

Frage: "Ist der neue Frontflügel ein großer Fortschritt?"
Petrov: "Auf jeden Fall. Wir haben nun mehr Abtrieb. Allerdings immer noch nicht genug, um die Teams ganz vorne zu erreichen."

Frage: "Kannst du dieses Level auch auf anderen Strecken halten?"
Petrov: "Ja. Immer dann, wenn ich die Strecken schon kenne. Auf mir unbekannten Strecken ist es schwierig, sofort auf Topniveau zu sein. Dann geht man auch mal schnell über das Limit, wenn man unbedingt mehr Zeit herausholen will."


Fotos: Vitaly Petrov, Großer Preis der Türkei


Frage: "Lag der Aufschwung nur an der Streckenkenntnis?"
Petrov: "Nein, ich muss mich auch bei den Ingenieuren bedanken. Ich habe mich heute im Auto pudelwohl gefühlt. Ich komme mit schlecht balancierten Autos noch nicht so gut zurecht, vor allem mit starkem Untersteuern nicht. Heute hatte ich ein perfekt ausbalanciertes Auto. Daher konnte ich mehr pushen und chneller sein."

Frage: "Welches Gefühl hast du vor deinem Start aus solch guter Position?"
Petrov: "Das ist doch komfortabel. Es ist nun leichter, in die Top 10 zu kommen, als wenn ich mich zuerst von hinten nach vorne kämpfen müsste. Aber das Rennen wird dennoch sicherlich ziemlich schwierig."

Frage: "Also hat deine Leistung viel mit dem Vertrauen ins Auto zu tun?"
Petrov: "Ja, denn das ist die Grundlage für schnelle Runden - vor allem auf dieser schwierigen Strecke. Es ist enorm wichtig, dass man Gas geben kann, ohne sich Gedanken über mögliches Fehlverhalten des Autos machen zu müssen. Ein solch gutes Gefühl für das Auto hatte ich bislang selten. Vielleicht war ich anderenorts mal nahe dran, aber dann war ich noch nicht so weit, um wirklich alles herausholen zu können. Heute war es perfekt."

"Ein solch gutes Gefühl für das Auto hatte ich bislang selten." Vitaly Petrov

Frage: "Ist dein Verhältnis zum Team und zum Technikerstab auch besser geworden?"
Petrov: "Das spielt vielleicht auch immer ein bisschen eine Rolle. Aber in erster Linie geht es darum, dass die Jungs mehr und mehr lernen, welche Art von Setup ich bevorzuge. Ich habe denen beschrieben, wie ich es gerne hätte. Anschließend haben wir darüber diskutiert und das Team hat die richtigen Entscheidungen getroffen."

Frage: "Hast du heute das Maximum aus dem Auto herausgeholt, auch in Kurve acht?"
Petrov: "Ach, Kurve acht ist doch nicht so wichtig. Es gibt viele andere Stellen, die man ebenso perfekt erwischen muss."

Frage: "Fährst du morgen auf Ankommen, oder wirst du hart um möglichst viele Punkte kämpfen?"
Petrov: "Erstes Ziel ist es, das Rennen zu beenden. Je mehr Punkte ich dabei hole, umso besser ist es natürlich. Wenn sich Chancen bieten, dann werde ich sie versuchen zu nutzen."