Peter Sauber wegen Villeneuve nicht besorgt

Obwohl Jacques Villeneuve bei seinem Renault-Gastspiel nicht überzeugt hat, macht sich sein künftiger Teamchef keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Ein elfter und zwei zehnte Plätze waren die magere Ausbeute von Jacques Villeneuve bei seinem drei Rennen langen Gastspiel bei Renault. Zum Vergleich: Teamkollege Fernando Alonso fuhr im selben Auto zwei vierte und einen fünften Rang ein. Dennoch macht sich Peter Sauber, Villeneuves künftiger Teamchef, wegen der Performance seines Neo-Schützlings keine Sorgen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve bei der Sitzanpassung im Sauber-Werk in Hinwil

Von Anfang an war klar, dass es der Weltmeister von 1997 bei seinem Comeback nach einem Jahr Pause schwer haben würde, zumal die Autos in der Zwischenzeit um drei bis fünf Sekunden schneller geworden sind. Villeneuve hat sich zwar körperlich intensiv auf seine Rückkehr in den Grand-Prix-Zirkus vorbereitet, hatte aber vom Speed her dennoch Probleme, mit dem hoch eingeschätzten Alonso mitzuhalten. Erst in der Endphase in Interlagos war er phasenweise schnell unterwegs.#w1#

Sauber: "Es fehlt Jacques sicher nicht an Speed"

"Ich habe Jacques gewarnt", so Peter Sauber im Interview mit 'Atlas F1', "dass die letzten drei Rennen sehr schwierig werden würden. Er ist für fast ein Jahr nicht gefahren und die Autos sind schneller geworden. Trotzdem wollte er es machen. Für uns war das eine gute Möglichkeit, ihn einzuschätzen. Auch für Jacques war es gut, wenn auch nicht unbedingt angenehm. Es fehlt im sicher nicht an Speed, aber er wurde an Alonso, der als zukünftiger Weltmeister gilt, gemessen."

Wichtig war das Renault-Gastspiel des 33-Jährigen auch insofern, als er die Michelin-Reifen kennen lernen konnte, mit denen Sauber bekanntlich in der kommenden Saison antreten wird. Das Team aus Hinwil in der Schweiz wird außerdem erstmals ein komplett im neuen Windkanal entstandenes Chassis zur Verfügung haben und hofft daher auf einen Schritt nach vorne. Ob der gegen die großen Automobilhersteller überhaupt möglich ist, wird sich aber erst zeigen.

Villeneuve ist der erste Weltmeister im Sauber-Overall

Villeneuve ist der erste Weltmeister, der bei Sauber unter Vertrag steht, nachdem mit Johnny Herbert, Jean Alesi, Heinz-Harald Frentzen und Giancarlo Fisichella bereits vier Grand-Prix-Sieger in einem der dunkelblauen Boliden gesessen sind. Sauber sieht dies euphorisch und lässt sich von der Panikmache in den Medien, die den Ex-Champion zum Teil bereits abschreiben, nicht anstecken: "Renault ist ein Top-Team, aber das Auto ist schwierig zu fahren. Es wäre nicht realistisch gewesen, mehr von Jacques zu erwarten."

In der Zusammenarbeit mit dem Kanadier rechnet der 61-Jährige nicht mit Schwierigkeiten. Villeneuve ist bekannt für seine aufrichtige Art, sofern er mit Respekt behandelt wird - und davon kann man bei Sauber ausgehen. Zu dem internen Krach, den einige Flanken der britischen Motorsportpresse prognostizieren, muss es also nicht unbedingt kommen.