• 03.06.2004 14:01

  • von Fabian Hust

Peter Sauber verrät das Erfolgsgeheimnis

Der Saisonstart war für Sauber harzig, nun geht es mit dem Schweizer Team voran - wie kam es zur plötzlichen Trendwende?

(Motorsport-Total.com) - Die ersten Rennen der Formel-1-Saison 2004 verliefen für das Sauber-Team alles andere als zufrieden stellend. Null Punkte in Australien, dann der erste WM-Zähler in Malaysia. Es folgten zwei weitere Null-Nummern in Bahrain und Imola. Damit blieb die Schweizer Truppe deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber merkt, wie wertvoll der eigene Windkanal ist

Die Autos fuhren der Konkurrenz so deutlich hinterher, dass viele die Saison für das Team von Peter Sauber schon abgehakt hatten. Eigentlich war die Vorstellung von Sauber verständlich. Man darf nicht vergessen, dass Sauber neben Minardi und Jordan das einzige Team ohne Werksunterstützung ist. Stünden Ferrari, BAR-Honda, Renault, BMW-Williams, McLaren-Mercedes, Jaguar und Toyota also vor den Hinwilern, müsste man sich dafür gewiss nicht schämen.#w1#

Doch die Realität sieht anders aus - erfreulich anders. Seit dem fünften Rennen läuft es für das Sauber-Team plötzlich wieder rund. Zwei WM-Punkte in Spanien, vier in Monaco und drei zuletzt beim Europa-Grand-Prix auf dem Nürburgring - und das, obwohl Fisichella wegen des Motorschadens an das Ende des Feldes geworfen wurde.

Derzeit stehen zehn WM-Punkte auf dem Konto von Sauber, damit liegt man auf dem fünften WM-Rang, mit doppelt so vielen Zählern wie McLaren-Mercedes und noch vor Toyota und Jaguar: Doch Peter Sauber weiß: "Wenn McLaren seine Performance irgendwann wieder erreicht, kann sich das relativ schnell ändern. Ich glaube nicht, dass wir unseren fünften Rang verteidigen können, aber wir kämpfen", so der 60-Jährige gegenüber dem 'kicker'.

Für Peter Sauber war das Rennen auf dem Nürburgring eine "Sternstunde": "Als Coulthard ganz am Ende des Feldes startete und auf Platz zehn vorkam, fragte ich meine Crew: Wieso können wir das nicht? Dann wurde Fisichella, auch von ganz hinten, sogar Sechster." Der Römer war auf zwei Stopps unterwegs, war also schwerer als die meisten anderen Fahrer. Dennoch drehte er die siebtschnellste Rennrunde und war damit schneller als Montoya, Coulthard und Webber...

Dem Teamchef fiel auf, dass man gegen Renault Boden gutmachen konnte. Doch wie ist der enorme Leistungssprung der vergangenen Rennen zu erklären? "Wir haben zum ersten Mal das Werkzeug, das es braucht, um zwei starke Autos zu bauen - unseren neuen Windkanal", so Peter Sauber. "Erst jetzt wissen wir, wie schwer es früher für uns war."

Auch beim kommenden Rennen in Montreal wird das Sauber-Team neue Teile am Auto haben. Jetzt, wo man den neuen Windkanal - einen der modernsten überhaupt - sein Eigen nennt, möchte man von der Millioneninvestition auch profitieren: "Es ist ein absolutes Muss, dass für jedes Rennen neue Teile aus dem Windkanal kommen", erklärt Willy Rampf, Technischer Direktor des Teams, der 'msa'. "Unser Programm geht weit in den Juli hinein, sodass für Magny-Cours, Silverstone und Hockenheim immer neue Konfigurationen kommen werden."