Perfektionist Dennis 2006 voll in seinem Element
Aufgrund des eng beisammen liegenden Feldes kosten Fehler die Teams 2006 mehr Boden als je zuvor - McLaren-Mercedes hat noch Nachholbedarf
(Motorsport-Total.com) - 2005 hatte McLaren-Mercedes das anerkannt schnellste Auto im Formel-1-Feld, doch für den WM-Titel reichte es wegen der mäßigen Zuverlässigkeit des MP4-20 nicht. Dieses Jahr scheint sich ein ähnlicher Saisonverlauf abzuzeichnen, denn Kimi Räikkönen war in Bahrain und Malaysia zwar konkurrenzfähig, setzte dieses Potenzial aber nur in magere sechs WM-Punkte um.

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Ron Dennis glaubt, dass er seine "Silberpfeile" noch gewaltig schärfen kann
"Das Feld", sinnierte Teamchef Ron Dennis nach dem Rennen am vergangenen Sonntag, "ist ungemein ausgeglichen. Es gibt ein paar Teams, deren Performance sehr eng beisammen liegt. Es wird noch ein bisschen dauern, bis man sich ein genaues Bild machen kann, sicher, aber ich denke, dass wir alle eine Ahnung davon haben, wer die besten Teams sind." Der Brite zählt derzeit neben seinen "Silberpfeilen" Renault, Honda, Ferrari und Williams zur Elite.#w1#
"Was man in so einer umkämpften Wettbewerbssituation tun muss, ist, es in jeder einzelnen Session hinzubekommen, in jedem Rennen. Man darf sich keine Fehler mehr leisten, sei es hinsichtlich der Zuverlässigkeit oder hinsichtlich der Strategie. Man muss es hinbekommen - und derjenige, der unterm Strich am zuverlässigsten, konstantesten und schnellsten war, ist derjenige, der sich am Ende durchsetzen wird", so Dennis.
Natürlich werde dabei auch der Reifenkrieg eine Rolle spielen: "Man kann die Vergangenheit analysieren, um Anhaltspunkte zu bekommen. Malaysia war zum Beispiel immer eine Bridgestone-Strecke. Jetzt heißt es, dass Bridgestone bei kühlen Bedingungen weniger konkurrenzfähig ist. Das muss man in die Prognosen einrechnen, wenn es darum geht, die Unterschiede zwischen den Leistungen der Teams zu erfassen", gab der 58-Jährige zu Protokoll.
"Vielleicht haben wir aber auch einen Reifennachteil. Im Moment scheinen die beiden Firmen ähnlich stark zu sein, genau wie auch die Motorleistung - aber das wollen wir in den nächsten Wochen ändern. Wir wollen bei jedem Grand Prix zulegen, man darf davon sogar fast ausgehen. Wir werden uns von Rennen zu Rennen steigern. Zwischen Bahrain und hier hatten wir die kleinsten Änderungen, aber jetzt kommen die großen Schritte", kündigte Dennis optimistisch an.

