Perez selbstbewusst: "Ich möchte Weltmeister werden"
Mit großen Zielen geht Sergio Perez in seine erste Saison bei McLaren; und obwohl bisher "jeder Tag großartig" war, weiß er, dass ein steiler Berganstieg auf ihn wartet
(Motorsport-Total.com) - Für Sergio Perez geht mit dem heutigen Tag der Traum eines jeden Rennfahrers in Erfüllung. Der Mexikaner wurde zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Top-Team in der Königsklasse vorgestellt. Nur zwei Jahre Anlaufzeit bei Sauber waren für den 22-Jährigen von Nöten, um sich als Ersatz für Lewis Hamilton zu empfehlen. An der Seite von Teamleader Jenson Button erwartet den Neuling eine schwere Aufgabe, doch zurückstecken möchte Perez nicht: "Ich möchte die Weltmeisterschaft gewinnen", gibt er großmutig als Ziel für 2013 an.

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"Das war mein Ziel, als ich hier hergekommen bin. Es ist ein hohes Ziel, und dafür möchte ich mit Jenson und dem Team zusammenarbeiten", gibt sich Checo nicht mit niedrighängenden Trauben zufrieden. Zwar weiß noch niemand, wie stark der MP4-28 sein wird, doch alleine die Präsentation des neuen Chrompfeils gibt dem Mexikaner einen extra Motivationsboost: "Es ist unglaublich, meinen Namen auf dem Auto zu lesen. Das ist etwas Besonderes", strahlt er beim Anblick des Boliden.
Mit dem Vorgängermodell MP4-27 gelang nur der dritte Konstrukteursrang, in diesem Jahr soll es aufwärts gehen. "Das Auto sieht vielleicht von den Farben her gleich aus, aber es ist ein großes Projekt, an dem die Leute hier Tag und Nacht gearbeitet haben. Ich denke, wir werden ein sehr starkes Auto haben", ist Perez von den Qualitäten seines neuen Technikerteams überzeugt.
Der steile Berg will erklommen werden
Bis zum ersten Rennen in Melbourne sind es noch etwas mehr als sechs Wochen, doch auch ohne Fahren ist für Perez jeder Tag bis dahin ein Geschenk: "Heute ist ein großartiger Tag", strahlt der Neuzugang und fügt an: "Eigentlich war jeder Tag des Jahres bisher großartig." Damit das so bleibt, arbeitet er hart, aber mit Spaß, um gut gerüstet in die Saison 2013 gehen zu können. Alleine das Kennenlernen dieser "unglaublichen Organisation" sei für den Ex-Sauber-Pilot eine "unglaubliche Reise" gewesen.
"Ich bin einfach unheimlich stolz darauf, McLaren-Fahrer zu sein. Zu wissen, dass ich zum 50. Jubiläum des Teams fahren darf, ist echt ein besonderes Gefühl", beschreibt er weiter. Natürlich weiß der Mexikaner auch, dass er mit bloßer Vorfreude und Begeisterung nichts erreichen kann. "Mir ist bewusst, welch steiler Berganstieg auf mich wartet", sagt ein nun ernsterer Perez und zählt auf: "Mit einem neuen Team zurechtkommen, meine Ingenieure und Mechaniker treffen, neue Arbeitswege erfahren, und alles über das brandneue Auto lernen - all das muss ich mit nur sechs Testtagen bewerkstelligen. Das wird eine große Herausforderung."
Alles benötigt seine Zeit
Insgesamt stehen beiden McLaren-Piloten zwölf Testtage vor der Saison zur Verfügung, die gerecht unter den beiden Stammfahrern aufgeteilt werden. Den Anfang wird in Jerez Jenson Button machen, Perez übernimmt den MP4-28 an den Tagen zwei und vier. Dort gilt es, sich das erste Mal auf den Boliden einzustellen. In seinen bisherigen zwei Jahren in der Königsklasse ist dem Mexikaner dabei einiges aufgefallen: "Jedes Auto ist anders und benötigt Eingewöhnungszeit. Ich muss die unterschiedlichen Charakteristika des Autos kennenlernen und dann muss ich lernen, wie ich bestmöglich mit meinen Ingenieuren zusammenarbeite, um das Auto perfekt auf meinen Fahrstil abzustimmen."

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"Aber ich bin besser auf den Saisonstart vorbereitet, als je zuvor", kündigt Checo selbstbewusst an. "Ich fühle mich extrem fit, fokussiert und regeneriert - aber es gibt noch viel zu tun. Mein Ziel ist es, mich zuversichtlich, angenehm und rennbereit zu fühlen, wenn ich in wenigen Wochen in Australien ankomme."Glaubt man seinen Aussagen, so ist dieses Ziel schon in greifbarer Nähe: "Ich war noch nie so fit und habe immer noch einen Monat Zeit, deswegen bin ich enthusiastisch."
Dennoch weiß der 22-Jährige, dass es keine Garantien in der Formel 1 gibt, auch wenn die Vorzeichen noch so gut stehen. "Ich habe den McLaren ja noch gar nicht probiert", möchte er keine vorschnellen Prognosen abgeben. Erst einmal gelte es, das Potenzial und das Verständnis des Autos bei den Wintertests zu maximieren. Spätestens in Melbourne sollte dann der erste verbindliche Richtwert für alle Teams feststehen.

