Patrick Head fordert mehr Härte im Bruderduell

(Motorsport-Total.com/sid) - "Schumi II" gegen "Schumi I": BMW-Williams hat seinen Topfahrer Ralf Schumacher unmissverständlich zu mehr Härte im Duell gegen den großen Bruder Michael aufgefordert. "Er muss auch verstehen, dass seine Karriere nicht weiter gedeihen kann, wenn er sich nicht von dieser psychologischen Altlast aus der Jugend befreit", sagte Patrick Head der Zeitschrift 'Autosprint' vor dem Großen Preis von England am Sonntag in Silverstone.

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Patrick Head fordert von Ralf Schumacher mehr Härte

Jetzt, so der Cheftechniker von Williams, sei ein wichtiger Punkt in der Karriere von Ralf Schumacher erreicht. "Michael hat immer die Rolle des größeren Bruders gespielt. Ralf muss von selber darauf kommen, dass sich die Zeiten geändert haben. Er muss sich dem Problem stellen", so Head: "Er muss begreifen, dass Michael anscheinend glaubt, Ralf werde immer vom Gas gehen und um jeden Preis eine Kollision vermeiden." Vor allem im vergangenen Jahr am Nürburgring, als Michael seinem kleinen Bruder knallhart die Tür zumachte.

Kritik am Fahrstil von Ralf Schumacher im Bruder-Duell waren immer wieder aufgeflammt, zuletzt als er beim Großen Preis von Brasilien über 20 Runden ohne einen einzigen Überholversuch brav hinter dem viermaligen Weltmeister hintergefahren war. Damals hatte sich der bei Williams-BMW noch mit einem Vertrag bis Ende 2004 ausgestattete "kleine" Schumi mit den Worten "Ich bin kein Weichei" gewehrt. Schließlich hätten viele Fahrer Probleme beim Überholen von Michael Schumacher.

"In Brasilien gab es keine Überholmöglichkeit, und so lange ich am Lenkrad sitze, entscheide ich, ob ich überholen soll oder eben nicht", hatte Ralf sich unlängst gegen die Kritik gewehrt: "Was Kanada angeht, so habe ich es einmal versucht, daraufhin sind Kimi und ich beide geradeaus gefahren." In der Formel-1-WM ist Schumi II nach neun von 17 Läufen trotz seines angeblich "weichen" Fahrstils der härteste Verfolger seines großen Bruders - allerdings hat der auf dem Weg zu seinem fünften Titel bereits fast uneinholbare 46 Punkte Vorsprung.

Trotzdem hat Head noch nicht alle Hoffnungen auf eine Attacke von Ralf aufgegeben: "Wenn Michael glaubt, dass sich Ralf jedes Mal so verhalten wird wie damals (am Nürburgring), dann wird er eines Tages eine ziemlich hässliche Überraschung erleben."