Pat Symonds und Ayrton Sennas Präzision
Renaults Chefingenieur Pat Symonds bekam 1984 im Toleman-Team einen Vorgeschmack auf die Präzision eines Ayrton Senna
(Motorsport-Total.com) - Renaults Chefingenieur Pat Symonds ist aus der Formel 1 nicht mehr wegzudenken, und anlässlich des bald bevorstehenden zehnten Jahrestags des tödlichen Unfalls von Ayrton Senna erinnert sich auch der Engländer an den Brasilianer. In dessen Debütjahr in der Formel 1, 1984, war Symonds beim Toleman-Team der Renningenieur von Ayrton Senna.

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Pat Symonds war 1984 bei Toleman der Renningenieur von Ayrton Senna
Dabei erlebte der Engländer schon vor zwanzig Jahren ein Beispiel für Sennas berühmte Präzision. "Beim Großen Preis der USA kam es in jenem Jahr zu einem denkwürdigen Ereignis, das ich nie im Leben vergessen werde", erklärte er der teameigenen Internetseite. "Der Straßenkurs in Dallas war eine sehr schwierige Piste. Der holprige Streckenbelag entpuppte sich als viel schlimmer als der in Monaco. Nach einem sehr guten Qualifying lag Ayrton im Rennen zwischenzeitlich auf Rang vier."#w1#
Doch die Zielflagge sah der Brasilianer leider nicht, "da er die Streckenbegrenzung touchiert hatte", so Symonds. "Die Schäden ließen die Weiterfahrt nicht zu. Als er zu den Boxen zurückkam, sagte er sofort zu mir: 'Ich habe keinen Fehler gemacht. Die Mauer muss sich bewegt haben.'" Im Team löste diese Erklärung Skepsis aus. "Der Betonblock, über den wir sprechen, wog schätzungsweise 20 Tonnen."
Doch Senna gab nicht nach und beteuerte seine Erklärung immer wieder. "Ayrton bestand auf seiner Sicht und überredete mich, mir die Stelle einmal persönlich anzusehen", erklärte Symonds. "Und was soll ich sagen - Ayrton hatte recht! Durch Arbeiten an dem angrenzenden Block hatte sich auch der Teil der Streckenbegrenzung bewegt, den Ayrton berührt hatte. Allerdings nur um rund vier Millimeter."
Vier Millimeter weniger, die Senna auf der Piste nicht mehr nutzen konnte, führten also zum Mauerkontakt. "In diesem Moment habe ich zum ersten Mal eine Ahnung davon bekommen, mit welcher Präzision Ayrton fuhr. Einfach unglaublich. Und dabei war es seine allererste Formel-1-Saison, nachdem er im Jahr zuvor noch in der Formel 3 an den Start ging."

