• 04.06.2003 10:19

Pat Symonds: "Es gibt keinen Ersatz für Erfahrung"

Renaults Chefingenieur Pat Symonds über die Herausforderung und die Probleme, eine gute Strategie für die Rennen zu finden

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Welche Faktoren muss man berücksichtigen, wenn man sich für eine Rennstrategie entscheidet?"
Pat Symonds: "Rechenkünste ? und ein wenig Inspiration. Einige Teile verlangen auch ein logischen Herangehen. Die wichtigsten Daten (Benzinmenge und ?verbrauch, Reifenabnutzung, die Gewichtsbehinderung von mehr Benzin im Tank, die Länge der Boxengasse, etc.) werden in den Computer übertragen, und die richtige Wahl wird dann berechnet. Auf der anderen Seite gibt es keinen Ersatz für die Erfahrung zu wissen, wie schnell im Rennen durch den Verkehr kommt. Manchmal muss man da einfach improvisieren. Der Computer nicht die Philosophien unserer Konkurrenten, aber ich."

Titel-Bild zur News: Pat Symonds und Jarno Trulli

Pat Symonds (links) vertraut bei der Rennstrategie auch auf seine Erfahrung

Frage: "Haben die Boxenstopps auch Auswirkungen auf die Leistung des Autos?"
Symonds: "Ja. Zu Beginn des Stints ist das Auto schwer und die Reifen kalt. Die Zeiten werden daher im Laufe des Stints besser. Wenn dann die Reifen nachlassen, werden sie wieder langsamer. Theoretisch ist das der präzise Punkt, den Stopp zu machen, aber um im Rennen erfolgreich zu sein, muss man sehr flexibel sein. Man muss in der Lage sein, jederzeit seine Strategie zu ändern, man muss für jedes erdenkliche Szenario vorbereitet sein."

Frage: "Spielt die Strategie schon beim Designprozess des Autos eine Rolle?"
Symonds: "Natürlich. Die Entscheidungen für das Rennen hängen um Beispiel von der Größe des Benzintanks ab, der wiederum bestimmt den Radstand des Autos, der dann das Verhalten des Chassis beeinflusst. Die größte Herausforderung besteht jedoch bei den Reifen. Es ist unmöglich zu wissen, wie sehr und in welche Richtung, sie sich im Winter über entwickeln werden. Sie bestimmen in einem sehr großen Umfang die Rennstrategie."