• 04.07.2004 09:40

Pat Symonds erwartet unterschiedlichste Strategien

Renaults Chefingenieur lässt das Qualifying noch einmal Revue passieren und wirft einen Blick auf das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, am verregneten Freitag konntet ihr das geplante Programm nicht abschließen. Wie wirkte sich das auf das Samstags-Training aus?"
Pat Symonds: "Glücklicherweise blieb nicht ganz so viel Arbeit liegen wie befürchtet. Über Nacht veränderten wir die Balance und fanden heute schnell heraus, dass diese Änderungen ins Schwarze trafen. Beide Fahrer waren mit der Balance sehr zufrieden und wir konnten uns in der ersten Trainings-Session am Samstag auf die Feinabstimmung konzentrieren. Was sich ebenfalls positiv auswirkte: Wir waren am Freitag ausreichend Runden gefahren, um unsere Reifenwahl bereits früh am Samstag Morgen zu treffen. Mit Leistung und Abriebsverhalten der gewählten Pneus sind wir sehr zufrieden."

Titel-Bild zur News: Renault-Chefingenieur Pat Symonds

Renault-Chefingenieur Pat Symonds ist bisher sehr zufrieden

Frage: "Im Qualifying präsentierte sich das Team so stark wie selten in diesem Jahr. Wie siehst du diese Leistung?"
Symonds: "Fernandos Runde war annähernd perfekt, besonders im Schlussabschnitt, wo er gegenüber seinen Gegnern massiv Zeit gutmachte. Wie gut er heute fuhr, belegt die Tatsache, dass die ersten 12 innerhalb von 1,1 Sekunden liegen, Fernando aber allein drei Zehntel vor seinem nächsten Verfolger rangiert. Jarnos Versuch war nicht ganz so sauber, weil er das Auto in den schnellen Kurven nicht so stabil fand wie gewünscht. Trotzdem holte er den fünften Startplatz und verpasste den Sprung in die erste Startreihe nur um eine Zehntelsekunde."#w1#

Frage: "Wie, glaubst du, wird der Grand Prix morgen verlaufen?"
Symonds: "Magny-Cours ist nicht gerade bekannt für spannende Rennverläufe. Obwohl der Kurs mit langer Gerade und folgender Harnadel die klassische Überholkonstellation aufweist, kann man in dieser Kurve kaum angreifen, weil es fast unmöglich ist, dem Auto vor dir durch die schnelle Kurve 3 nah genug zu folgen. Die einzige Möglichkeit, dort einen Gegner zu schnappen, ergibt sich, wenn er in Turn 3 einen Fehler macht und deswegen Geschwindigkeit am Kurvenausgang einbüßt. Ansonsten schätze ich, brauchst du unter normalen Umständen rund 15 km/h Überschussgeschwindigkeit - und das ist mehr als die Lücke zwischen den schnellsten und dem langsamsten Auto heute im Qualifying."

Frage: "Die große Unbekannte in diesem Rennen ist wieder einmal die Strategie. Wie sieht es damit aus?"
Symonds: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir im Rennen verschiedene Strategien sehen werden. Durch die begrenzte Zeit auf der Strecke war es an diesem Wochenende deutlich schwieriger, die exakte Reifenabnutzung herauszufinden. Wir sind mit unserer Lösung sehr zufrieden, aber ich schätze, dass einige andere unterschiedliche Strategien wählen werden. Bei den Dreistoppern erwarte ich die meisten um Runde 14 erstmals in den Boxen. Der zweite Stopp dürfte in den hohen 20er- oder niedrigen 30er-Runden liegen, der letzte gegen Ende der 40er. Wer auf zwei Stopps setzt, wird wohl um Runde 18 zum ersten Mal hereinkommen und den zweiten Stopp etwa auf Runde 40 bis 45 legen."