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Pascal Wehrlein: Nicht fit genug für komplette Renndistanz

Sauber-Pilot Pascal Wehrlein betont, dass sein Rennausfall weder etwas mit seiner Verletzung, noch mit den neuen Autos zu tun hat - Ihm fehlt lediglich das Training

(Motorsport-Total.com) - "Es war eine sehr schwere Entscheidung. Wer mich kennt und weiß, wie ehrgeizig ich bin, kann sich vorstellen, wie schwer mir das gefallen ist." Dass Pascal Wehrlein nicht am Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2017 teilnehmen kann ist eine Entscheidung aus Sicherheitsgründen. Der Sauber-Pilot leidet nicht mehr an den Rückenbeschwerden von seinem Unfall beim Race of Champions. Wohl fehlt im deswegen aber die Fitness, die sich seine Kollegen in wochenlangem Training aneignen konnten.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Geknickt: Pascal Wehrlein schaut beim Saisonauftakt freiwillig nur zu Zoom

"Ein paar Runden im Auto zu sitzen ist kein Problem", erklärt Wehrlein. "Aber das Rennen geht 60 Runden. Wenn ich mich nach einer gewissen Anzahl von Runden nicht mehr aufs Rennen konzentrieren kann, sondern auch Gedanken an meine Fitness verschwende, dann ist das nicht gut. Da muss man kein unnötiges Risiko eingehen. "

Einem Profi-Rennfahrer fällt es nicht leicht, sich selbst Schwäche einzugestehen. Und viele Kritiker fragen sich, warum es Wehrlein erst nach den ersten beiden Trainingseinheiten in Melbourne darauf gekommen ist, dass er zu einer Gefahr auf der Strecke werden könnte. Bei den Tests in Barcelona konnte er insgesamt 192 Runden absolvieren. In Melbourne legte er noch einmal 52 Runden nach.

Warum die Erkenntis so spät kam

"Tests sind Test und Rennen sind Rennen", so Wehrlein. "In Barcelona sind wir zwar Longruns gefahren, aber keine 60 Runden am Stück." Außerdem sei er bei den Testfahrten noch nicht ans Limit gegangen.

Der 22-Jährigen ist darüber hinaus sicher, dass er auch in einem Boliden aus dem Vorjahr nicht zurechtgekommen wäre. Die neuen Boliden gelten als viel anspruchsvoller, was die Fitness des Fahrers angeht. Sie produzieren mehr Abtrieb und höhere Kurvengeschwindigkeit bringen die Piloten an ihre Grenzen.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Australien


Aber Wehrlein betont lediglich, dass er die Entscheidung selbst getroffen habe und ihm nichts angeraten wurde: "Meine Verletzung war vor neun Wochen und ich musste ein Wochen lang mit dem Training aussetzen. Ich habe zwar das Okay von den Ärzten bekommen, aber ich fühle mich selbst noch nicht fit genug."

Bis China wieder fit

Die gute Nachricht: Beim nächsten Grand Prix, der bereits am 9. April in China stattfinden wird, will Wehrlein wieder ins Cockpit steigen. "Ich glaube, nach Verletzungen kann es sehr schnell gehen", erklärt er, warum er sich da so sicher ist. "Man verliert zwar schnell seine Fitness, aber sie kommt auch schnell wieder. Ich habe in Barcelona vier Tage im Auto gesessen und es ging mir eigentlich jeden Tag besser. Ich fühle mich auch hier wieder deutlich besser und in der kommenden Woche wird es so weiter gehen."

Derweil wird Antonio Giovinazzi ins kalte Wasser geworfen. Der Ferrari-Juniorpilot hat erst am Samstagmorgen erfahren, dass er Qualifying und Rennen für Sauber absolvieren wird. Das Team musste erst auf die Bestätigung der Rennleitung warten. Als Vorbereitung bleib ihm nur eine Stunde Training am Morgen. Das absolvierte er Mit einer Zeit von 1:28.583 Minuten und einem Abstand von 1,181 Sekunden zum zweiten Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Auch Wehrlein war im ersten Training über eine Sekunde langsamer als sein Teamkollege.


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Der 23-Jährige wir vom Team aber nicht unter Druck gesetzt. "Er muss das Rennen durchfahren - mehr kann man nicht erwarten", so Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Für Antonio kam es sehr überraschend und er konnte sich nicht groß damit auseinandersetzen."