• 16.04.2010 16:43

  • von Fabian Hust

Parr: "Nico ist ein sehr spezieller Kerl"

Der Geschäftsführer des Williams-Teams über die Zusammenarbeit mit Cosworth und die besondere Fahrerpaarung des britischen Rennstalls

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team machte über den Winter einige Veränderungen durch. Man tauschte beide Fahrer aus und wechselte von Toyota- auf Cosworth-Motoren. Bei der Fahrer-Paarung setzt man auf eine extreme Kombination. Mit Rubens Barrichello hat man den erfahrensten Piloten, mit Nico Hülkenberg einen jungen und ehrgeizigen Neuling.

Titel-Bild zur News: Adam Parr (Geschäftsführer) mit Patrick Head (Teammitbesitzer)

Adam Parr (Geschäftsführer) mit Patrick Head (Teammitbesitzer)

Das Team, welches seit 2004 ohne Sieg und seit 1997 ohne WM-Titel ist, begann die Saison nicht besonders viel versprechend. Nach ermutigenden Zeiten bei den Testfahrten holte das Team in den ersten drei Rennen gerade einmal sechs WM-Zähler: "Wir haben noch etwas Arbeit vor uns, um in der Rangfolge weiter nach vorn zu kommen", so Geschäftsführer Adam Parr. "Wir haben unsere Ziele, und die liegen natürlich über dem fünften Rang."#w1#

Über die Zusammenarbeit mit Cosworth ist der Brite bisher sehr zufrieden: "Wir haben eine sehr ähnliche Philosophie und sind uns auch ähnlichen in dem, was wir zu erreichen versuchen. Unglücklicherweise ist es immer eine Herausforderung, wenn man den Motorenlieferanten wechselt. Es gibt definitiv in allen Bereichen des Autos Herausforderungen, die wir in den Griff bekommen müssen, und dies beinhaltet auch den Motor."

"Wir arbeiten mit ihnen sehr eng zusammen, um diese in den Griff zu bekommen. Ich bin sehr glücklich, sagen zu können, dass wir die komplette Unterstützung von Cosworth genießen, und dass sie sehr leidenschaftlich an die Sache herangehen. Sie haben sehr gute Ingenieure. Wir gehen aus diesem Grund davon aus, dass wir diesbezüglich Fortschritte erzielen."

Bisher hat sich der Motor zumindest als sehr zuverlässig erwiesen: "In einigen Aspekten ist er zuverlässig, aber wir haben ein paar versteckte Probleme, die wir angehen müssen", gesteht Parr. "Wir sind noch nicht angekommen. Wie Patrick Head mich gern auf stündlicher Basis daran erinnert, nimmt sich jemand einfach nicht ernst, der glaubt, dass er den Motor oder irgendeinen Aspekt eines Formel-1-Autos im Griff hat. Wir befinden uns ganz am Anfang des Programms und es muss noch eine Menge Arbeit erledigt werden."

Zu den "Highlights der Saison" zählt der Geschäftsführer schon jetzt seine beiden Fahrer: "Aus völlig verschiedenen Gründen ist es wirklich ein Vergnügen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Rubens ist ein fantastischer Fahrer, einer, von dem wir erhofft und erwartet hatten, dass sein technischer Input phänomenal ist."

"Aber nicht nur sein Verständnis für die Abläufe ist beeindruckend, sondern auch seine Fähigkeit, potentielle Lösungen zu identifizieren. Es ist aus diesem Grund wunderbar, ihn zu haben. Man kann bei ihm auch die Art und Weise sehen, wie er im Qualifying noch diese zusätzlichen paar Zehntelsekunden findet. Er gibt den Weg vor, so wie wir dies erhofft hatten."

"Nico ist eine sehr angenehme Überraschung, besonders in Malaysia, als er zeigte, zu was er in der Lage ist, und im Regen, was nicht immer der Fall ist. Nico ist ein sehr spezieller Kerl. Er ist nicht nur ein großartiger junger Rennfahrer, sondern wie viele wissen, hat er freiwillig in der Fabrik gearbeitet. Er hat in beinahe jedem Bereich unserer Fabrik neben den Jungs gearbeitet. Er genießt ihren kompletten Respekt, und dies zeigt sich bei allem, was er tut. Wir sind aus diesem Grund sehr glücklich und sehr stolz, diese beiden Fahrer zu haben."

Seit nunmehr drei Jahren arbeitet der britische Rennstall mit dem viel versprechenden jungen Rennfahrer aus Deutschland zusammen. Parr freut sich auch über die Gegenwart dessen Managers Willi Weber: "Das Beste an der Zusammenarbeit mit Nico Hülkenberg ist die Tatsache, dass er Willi Weber mit sich bringt, der einfach immer fantastisch amüsant ist."