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Panis: "Toyota befindet sich auf dem richtigen Weg"
Der Franzose über sein gutes Rennen auf dem Hockenheimring, seine Zuversicht und was er während eines Grand Prix nicht leiden kann
(Motorsport-Total.com) - Zu Saisonbeginn waren Punkteplätze für das Toyota-Team praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, was an der mangelhaften Konkurrenzfähigkeit lag.

© Toyota
Bestätigt, dass Toyota stetig Fortschritte macht - Panis
Für Olivier Panis verlief der Start in die Saison mit einigen Ausfällen hintereinander darüber hinaus schwierig. Nach den am TF103 vorgenommenen Verbesserungen gelang es dem deutsch-japanischen Rennstall aber zuletzt immer bessere Startplätze herauszufahren und daraus auch Kapital zu schlagen.
Der 36 Jahre alte Panis konnte so in den letzten fünf Grand Prix insgesamt drei Mal in die Punkteränge fahren und erzielte aus persönlicher Sicht und zusammen mit seinem Teamkollegen beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring das bisher beste Rennergebnis für Toyota.
In Hockenheim waren laut Panis drei Boxenstopps - zumindest für ihn - die richtige Strategie
Erfreut über die mit seinem fünften Platz geholten vier WM-Zähler, zeigte sich der Toyota-Pilot nun gegenüber 'Autosport' im Interview besonders zufrieden über die beim letzten Rennen angewandte Strategie, welche drei Boxenstopps vorgesehen hatte.
"Wir hatten drei Stopps geplant und die Möglichkeit auf zwei zu wechseln, doch als ich meine Geschwindigkeit und die Balance meines Autos sah, wollte ich nicht auf zwei Stopps gehen, weshalb ich auf der Dreistopptaktik blieb", erklärte Panis, der dadurch jedoch auch in ein Problem geriet, denn hinter Jaguar-Pilot Mark Webber, der auf zwei Stopps setzte und somit schwerer war, hing er einige Zeit lang fest.
"Ich habe dadurch viel Zeit verloren und vielleicht hätte ich besser abschneiden können", rätselt Panis, gibt sich aber auch sportlich fair: "So ist es im Rennsport nun einmal und ich habe keinen Grund mich zu beschweren."
Panis: "Ich war viel schneller als Webber, konnte ihn jedoch nicht überholen"
Obwohl Panis ein leichteres Auto hatte und er "viel schneller" als Webber war, der seiner Aussage nach im Stadion "heftiges Untersteuern" und allgemein eine "sehr schlechte Traktion" hatte, gelang es ihm jedoch nicht den Australier zu überholen. Später hatte er dann für den Großteil des Rennens seinen Teamkollegen, Cristiano da Matta, der ihm wie ein Schatten folgte, hinter sich. Zu einem Angriff des Brasilianers kam es aber nicht.
"Er war nie nahe an mir dran, doch ich war sehr glücklich darüber ihn hinter mir zu haben und wir fuhren ein sehr gutes Rennen", freute sich Panis über den "Abschirmdienst" nach hinten.
Die Doppelzielankunft in den Punkterängen im zwölften Rennen war für das Toyota-Team übrigens die erste in der noch jungen Formel-1-Geschichte des Rennstalls und in Panis' Augen eine Belohnung für die harte Arbeit der letzten Wochen.
Panis möchte nicht gerne über den Boxenfunk vom Team angesprochen werden
Während andere Piloten während eines Rennens mehrmals mit dem Kommandostand per Funk in Verbindung treten oder informiert werden möchten wie die Abstände sind und allgemeine Situation im Rennen ist, bevorzugt Olivier Panis es jedoch keinerlei "Smalltalk" zu halten. Eine Anweisung von Teammanager Ange Pasquali oder Teamchef Ove Andersson, Panis und da Matta mögen bitte nichts Dummes riskieren und die Autos auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel bringen, gab es deshalb auch nicht.
"Ich möchte nicht, dass irgendjemand mit mir spricht. Wenn ich Rennen fahre, dann fahre ich um das bestmögliche Ergebnis", so Panis, der sich während eines Grand Prix voll auf seinen Job als Fahrer konzentrieren will und genau weiß was er zu tun hat. Neben dem Boxenfunk gibt es darüber hinaus ja auch noch die Alternative der Boxentafel, die dem Fahrer jede Runde bei Start und Ziel über seine Position und den Abstand auf den Vorder- und Hintermann informiert.
Beim Deutschland-Grand Prix vertraute Toyota aber auch darauf, dass sich Panis und da Matta nicht gegenseitig abschießen und "das Team hat uns keine Anweisung gegeben", bestätigte der Franzose.
Toyota in den letzten Grand Prix mit weiteren Verbesserungen
Gab es anfangs in der Performance des TF103 innerhalb der Rennabschnitte größere Schwankungen, hat Toyota durch die zwischenzeitlich erzielten Verbesserungen auch dieses Problem in den Griff bekommen, denn laut Panis ist das Auto jetzt "sehr konstant" während eines Rennabschnitts.
"Ich konnte meine Rundenzeit von Runde zu Runde verbessern und das war das erste Mal, dass wir das tun konnten. Normalerweise hatten wir nie den Effekt, dass das Auto mit leichterem Tank schneller wird, denn wir hatten Problem mit sehr stark abbauenden Reifen, doch bei diesem Grand Prix arbeiteten wir sehr hart daran und jetzt sieht es ganz gut aus. Wir stehen in der Qualifikation nun regelmäßig in der Top 10 und kommen konstant in die Punkte. Das ist ziemlich gut", freut sich Panis, der für die verbleibenden vier Rennen zuversichtlich ist, da man "bei jedem Grand Prix jetzt etwas Neues einsetzen wird."
Für Siege aus eigener Kraft reicht es noch nicht
Zusammengefasst bezeichnete Panis den Deutschland-Grand als "sehr gutes Rennen für mich" und sieht Toyota auf dem richtigen Weg, dass man wie kurzzeitig beim Großbritannien-Grand Prix in Silverstone in Zukunft ein Rennen aus eigener Kraft anführen kann: "Wir müssen das Auto natürlich weiterhin verbessern, um ein Rennen gewinnen zu können, doch ich denke, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben."

