Panis ist beeindruckt von Willis und Richards
Der Franzose über die Beziehung zum Technischen Direktor und Teamchef und warum die beiden das Team nach vorne bringen
(Motorsport-Total.com) - Bislang konnte das BAR-Honda-Team in der Formel 1 nicht wirklich viel erreichen. Das großspurige Auftreten im Debütjahr 1999 legte man nach einer Reihe von Pleiten, Pech und Pannen schnell ab, doch trotz aller Bemühungen ging es in den folgenden Jahren nie so richtig voran. Fortschritte konnten zwar erzielt werden, doch allgemein betrachtet blieb man hinter den eigenen Erwartungen zurück. Mitte/Ende letztes Jahres zogen dann die Geldgeber des in Brackley beheimateten Rennstalls die Notbremse und entließen Teamchef Craig Pollock, den sie für die Misere verantwortlich machten. Für ihn kam David Richards an Bord, welcher das Team bereits umkrempelte.

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Panis hat eine hohe Meinung von Willis und Richards
Sowohl Jacques Villeneuve und Olivier Panis stellten nach der Phase des Kennenlernens des neuen Teamchefs fest, dass dieser der richtige Mann ist, um BAR-Honda konkurrenzfähiger zu machen. Vor allem Panis hat nach einigen Monaten der Zusammenarbeit mit Richards bemerkt in welchen Bereichen sich dessen Einsatz von dem seines Vorgängers unterscheidet. "Ich habe eine hervorragende Beziehung zu David, denn er weiß worum es im Motorsport nun einmal geht und er ist erfahren und mag seine Fahrer", vertraute Panis im Interview mit 'ITV' an. Doch die Unterschiede zwischen Pollock und Richards gehen noch weiter: "Wenn ich mit ihm über technische Belange spreche, dann weiß er umgehend was ich genau meine. Das ist im Vergleich zur Vergangenheit eine Verbesserung und er ist im Team, um zu gewinnen", gefällt dem Franzosen auch die Arbeitseinstellung seines Chefs.
In der heutzutage mehrere hundert Mitarbeiter umfassenden Belegschaft eines Formel-1-Teams hat ein Teamchef genau die selbe Funktion wie ein Dirigent eines großen Orchesters. Er muss dafür sorgen, dass keiner aus der Reihe tanzt und alle zusammenarbeiten. Mitunter kein leichtes Unterfangen, doch wenn man sich auf gleich gesinnte Verantwortungsträger in den Führungspositionen verlassen kann, dann ist das auch keine allzu schwere Aufgabe. In dem seinerzeit noch von Craig Pollock verpflichteten Technischen Direktor, Geoffrey Willis, hat Richards solch einen Mitstreiter gefunden. Willis, der nach seiner Tätigkeit bei BMW-Williams eine neue Herausforderung suchte, hat am BAR 004 nur noch wenig zum Positiven verändern können, doch was er tat, hat ihm den Respekt der BAR-Honda-Piloten eingebracht.
"Ich mag, wie Geoff an die Arbeit herangeht, denn er hört uns Fahrern wirklich zu. Das ist gut. Die Beziehung zwischen mir und ihm ist beinahe so wie jene die ich mit Adrian Newey bei McLaren hatte. Es ist die gleiche Philosophie", lobt Panis den Technischen Direktor, dessen Wechsel sich aber erst so richtig für 2003 auswirken wird, denn der BAR 005 wird dann das erste von Willis für den Rennstall konstruierte Auto sein. Obwohl Panis Verbleib im Team noch nicht feststeht, weiß er schon jetzt, dass der Rennstall nächste Saison wesentlich konkurrenzfähiger sein wird: "Das diesjährige Auto hat unter Geoff schon einige Veränderungen erfahren", so Panis sinngemäß, "doch das ist im Vergleich mit dem nächstjährigen Boliden gar nichts. Es gibt Dutzende Änderungen", macht der Franzose den Fans des Rennstalls Hoffnung auf eine rosigere Zukunft.

