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Panis: Erinnerungen an eine Karriere
1996 gewann Olivier Panis in Monaco, 1997 fuhr er mitten in der Weltspitze, dann der Unfall in Montréal - Erinnerungen des 40-jährigen Franzosen
(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche hat Olivier Panis nach 13 Jahren endgültig seinen Rücktritt von der Formel 1 bekannt gegeben. Der Franzose will künftig wieder Rennen fahren und plant daher den Wechsel zu einem Hersteller in die Sport- oder Tourenwagenszene. Allerdings wird er die Königsklasse des Motorsports immer in guter Erinnerung behalten.

© xpb.cc
Olivier Panis will künftig zum Beispiel die 24 Stunden von Le Mans fahren
Insgesamt nahm er an nicht weniger als 157 Grands Prix teil, von denen er einen gewann. Darüber hinaus sammelte er 76 WM-Punkte, die letzten davon in Belgien 2004. Sein stärkstes WM-Resultat war der achte Endrang 1995. In aller Munde war Panis jedoch eher 1996 und 1997, als er erst den Grand Prix von Monaco in einem völlig verrückten Regenrennen gewann und dann im Team von Alain Prost plötzlich zur Weltspitze aufstieg.#w1#
1997 war Panis' stärkstes Jahr in der Formel 1
"Die Höhepunkte", erinnerte er sich am Rande der Testfahrten in Silverstone vor einigen Tagen, "waren sicher der Einstieg in die Formel 1 mit Unterstützung von 'elf' und 'Gauloises Blondes'. Danach war der Sieg in Monaco ein großer Schritt und 1997 war trotz meines Unfalls das erste Jahr, in dem ich ein Auto hatte, mit dem ich Rennen gewinnen und meistens um das Podium fahren konnte. Das ist eine schöne Erinnerung."
Panis begann die damalige Saison als solider Fünfter in Australien, wurde dann in Brasilien Dritter und hätte in Argentinien sogar gewinnen können, wenn nicht sein Kühler eingegangen wäre. Nach einem enttäuschenden achten Rang in San Marino folgten Platz vier in Monaco und Platz zwei in Spanien, ehe er beim Grand Prix von Kanada als Dritter der WM-Zwischenwertung gegen eine Betonmauer fuhr und sich schwere Verletzungen zuzog.
"Das Comeback nach Kanada war schwierig", sagte der 40-Jährige, obwohl er nach sieben Rennen Pause am Nürburgring als Sechster zurückkehrte. "Verursacht wurde der Unfall durch ein technisches Gebrechen, aber wir alle wissen, dass die Formel 1 gefährlich ist. Danach wollte ich so schnell wie möglich ins Auto zurück. Es dauerte drei Monate, was ziemlich schnell war, aber ich musste dafür auch jeden Tag sechs Stunden arbeiten!"
Sechs Stunden Training am Tag für das Comeback
"Ich spürte ehrlich gesagt keine großen Verbesserungen, aber ich gab beim Training dennoch immer alles", fuhr er fort. "Als ich dann zum ersten Mal wieder ins Auto stieg, hatte ich nicht genug Kraft, um mit nur einem Fuß zu bremsen. Es wurde also ein spezielles Pedal gebaut, das ich mit beiden Füßen bedienen konnte. Ich war in meinem Kopf stärker als in meinem Fuß, daher wollte ich unbedingt zurückkommen und wieder meiner Leidenschaft nachgehen."
In seiner französischen Heimat war Panis durch den Sieg in Monaco 1996 schon lange vor seiner Verletzungspause bekannt: "Monaco war unglaublich", strahlte er. "Ich konnte es nicht glauben, mit diesem Auto zu gewinnen. Natürlich half das Wetter, aber es lief damals auch so sehr gut. Das Auto war stark - und für mich als französischen Fahrer war es ein fantastischer Moment, vor so vielen Franzosen zu gewinnen, ebenso wie für das Ligier-Team."
Am schönsten wird er aber "das Fahren an sich" in Erinnerung behalten: "Nichts im Motorsport kann dir das gleiche Gefühl, die gleiche Geschwindigkeit oder den gleichen Adrenalinrausch geben wie die Formel 1. Außerdem werde ich viele Menschen vermissen, denn ich habe immerhin 13 Jahre in der Formel 1 gearbeitet und dabei natürlich einige gute Freunde kennen gelernt", fügte Panis abschließend an.

