Paffett vertagt den Wechsel in die Formel 1 - vorerst

(Motorsport-Total.com/sid) - Zurückhaltend, freundlich, tierlieb - das ist Gary Paffett abseits der Rennstrecke, der Traum aller Schwiegermütter. Aggressiv, kompromisslos, sauschnell - sitzt der 24-jährige Brite aber in seinem DTM-Mercedes, wird er zum Albtraum seiner Kollegen. Ein Punkt beim Saisonfinale der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft am Sonntag in Hockenheim fehlt Paffett noch, um mit dem DTM-Titel den bisher größten Erfolg seiner Karriere zu feiern.

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Gary Paffett hat den Traum von der Formel 1 nicht aufgegeben

Und feiern, das tut Paffett nach den Rennen gerne. "Partys gehören einfach dazu. Nach der ganzen Konzentration ist es schön, zu entspannen", sagt Paffett, der bei den Silbernen trotz renommierter Team-Kollegen wie Mika Häkkinen, Bernd Schneider und Jean Alesi die Nummer eins ist und bereits letztes Jahr mit einem Wechsel zu Sauber in die Formel 1 in Verbindung gebracht wurde.#w1#

Trotz aller Zielstrebigkeit auf der Strecke, Rennfahren ist nicht alles im Leben von Gary Paffett, dem es wichtig ist, auch "mal über was anderes als Motorsport zu sprechen". Am besten abschalten kann der Engländer, der mit 16 Jahren die Schule verließ, um Profi-Rennfahrer zu werden, wenn er zu Hause im englischen Haverhill mit seinem Söhnchen Harvey (19 Monate), den vier Katzen und vier Hunden spielt. "Am meisten lache ich, wenn Gary versucht, Harvey beizubringen, wie man Spielzeugautos fährt", sagt Paffetts Verlobte Lisa, die er im Dezember zum Traualtar führen will.

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Gary Paffett überzeugte bei Testfahrten im McLaren-Mercedes Zoom

Am liebsten natürlich als DTM-Champion. Dass er am Sonntag bei neun Zählern Vorsprung vor Titelverteidiger Mattias Ekström aus Schweden im Audi den letzten fehlenden Punkt zur Meisterschaft holen wird, daran zweifelt kaum jemand. In allen zehn Saisonrennen fuhr Gary "Perfect" trotz einiger ungewohnter Patzer (Frühstart, weiße Linie bei der Boxenausfahrt überfahren) in die Punkteränge und holte dabei fünf Siege, zwei zweite und einen dritten Platz. Sein schlechtestes Ergebnis war Rang acht in Brünn.

Fast über die gesamte Saison lieferte er sich ein packendes Duell mit Ekström, gegen den er 2004 im Titelrennen noch den kürzeren gezogen hatte. "Wir kämpfen jetzt schon seit zwei Jahren gegeneinander. Am Anfang waren die Duelle vielleicht ein wenig zu hart. Er ist ein sehr starker Fahrer und extrem nervenstark, wenn jemand im Abstand von zwei Zehntelsekunden hinter ihm herfährt, was mich natürlich sehr ärgert", sagt Paffett: "Ich glaube, wir respektieren uns wie keine zwei anderen Fahrer auf der Strecke."

Eine hohe Meinung hat Paffett auch vom zweimaligen Formel-1-Weltmeister Häkkinen, der mit seinem DTM-Einstieg zu Saisonbeginn der Serie noch einmal einen Schub gegeben hat. "Mika ist der Superstar in unserem Team und hat uns mit seiner Erfahrung auch in der DTM viel geholfen", meint der Brite: "Er hat einen ähnlichen Fahrstil wie ich, was eine Menge bringt. Und er ist ein sehr guter Freund, der immer helfen, aber auch selbst lernen möchte."

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Gary Paffett will sich am Sonntag zum DTM-Champion krönen Zoom

Die Formel 1 ist natürlich auch für Paffett ein großer Traum, den er im vorigen Jahr schon fast erreicht hätte. Bei Sauber war er lange Zeit heißer Anwärter auf das Cockpit, das schließlich der Kanadier Jacques Villeneuve bekam. "Es ist immer noch mein Ziel, einmal in der Formel 1 zu fahren", sagt Paffett. Doch erstmal will er am Sonntag in Hockenheim feiern.

Der Brite möchte aber auf keinen Fall für ein Team in der Formel 1 an den Start gehen, in dem er dem Feld nur hinterherfahren kann: "Ich habe einen Vertrag mit Mercedes in der DTM für 2006, aber ich bin flexibel, sollte es ein Angebot aus der Formel 1 geben", wird Paffett von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Ich plane aber im Moment, den Titel zu verteidigen, sollte ich ihn dieses Wochenende gewinnen."