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  • 08.01.2023 11:23

  • von Kevin Hermann, Co-Autor: Jonathan Noble

Otmar Szafnauer: "Als ich das erfuhr, war es Zeit zu gehen!"

Otmar Szafnauer spricht über seinen Wechsel als Teamchef von Aston Martin zu Alpine und unter welchen Bedingungen dieser nicht stattgefunden hätte

(Motorsport-Total.com) - Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer sagt, dass sein Weggang von Aston Martin im Winter 2021 besiegelt wurde, als sein altes Team ihm mitteilte, dass er nicht mehr für die Mannschaft verantwortlich sei.

Titel-Bild zur News: Otmar Szafnauer

Otmar Szafnauer als Aston-Martin-Teamchef 2021 Zoom

Der in Rumänien geborene Amerikaner wechselte im Rahmen einer Umstrukturierung des Managements des in Enstone ansässigen Teams vor der Saison 2022 zu Alpine, nachdem er mehr als ein Jahrzehnt lang bei seinem vorherigen Team tätig war.

Im Rückblick auf den Teamwechsel, der trotz eines bestehenden Vertrages und der festen Absicht, zu bleiben, erfolgte, sagt Szafnauer, dass der Knackpunkt beim Grand Prix von Abu Dhabi 2021 lag, als ihm mitgeteilt wurde, dass sein zukünftiger Einfluss bei Aston Martin begrenzt sein würde.

Szafnauer: Verantwortung wurde mir entzogen

Szafnauer sagt, dass seine Zukunft feststand, als er erkannte, dass er den Job des Teamchefs bei Aston Martin nicht mehr so ausüben konnte, wie er es sich vorgestellt hatte: "Sie haben mir sehr deutlich gemacht, dass ich die Verantwortung, die ich vorher hatte, nie wieder zurückbekommen werde", sagt er.

"Und als ich das erfuhr, war es wirklich Zeit zu gehen. Das war beim letzten Rennen. Mir wurde gesagt: Du konntest früher das Team leiten, aber du leitest es jetzt nicht mehr." Bereits zuvor sprach der Amerikaner von einer Situation von "zwei Päpsten" bei Aston Martin, als Martin Whitmarsh im Oktober 2021 als CEO der Gruppe installiert wurde.

Szafnauer meint zudem, dass die Haltung von Aston Martin in völligem Widerspruch zu der Herangehensweise von Alpine steht, da man ihm die vollständige Kontrolle über das Team überlässt.

Szafnauer: Dann wäre ich bei Aston Martin geblieben

"In all meinen Gesprächen mit den Verantwortlichen hier haben sie gesagt: 'Schauen Sie, der Grund, warum wir Sie hier haben wollen, ist Ihre ganze Erfahrung in der Formel 1. Und wir wollen, dass du diese Erfahrung bei Alpine einbringst und uns bei unserem Ziel, Rennen zu gewinnen, hilfst.'"

"Wenn die Leute, die dich einstellen, das sagen, dann bist du sehr zuversichtlich, dass sie dich genau deshalb einstellen. Sie wollen deine Erfahrung. Deshalb habe ich mich für die Erfahrung entschieden."

Auf die Frage, ob er bei Aston Martin geblieben wäre, wenn das Team ihm nicht die Verantwortung entzogen hätte, antwortet Szafnauer: "Ich hatte einen Vertrag. Ich hatte also keinen Grund [zu gehen], wenn man mir die Verantwortung nicht abgenommen hätte, wäre ich geblieben."


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Obwohl Szafnauer erst Anfang 2022 zu Alpine gekommen ist, ist er nach der Teamchefrochade nach der Saison 2022 nun schon der Teamchef mit der fünftlängsten Amtszeit im Formel-1-Kosmos. Nur Christian Horner, Franz Tost, Toto Wolff und Günther Steiner sind schon länger bei ihren aktuellen Teams gesetzt.