Olivier Panis: "Ein unglückliches Ende"
Olivier Panis über seine Bestrafung durch die Rennleitung und den kuriosen Zwischenfall, der ihn aus dem Rennen warf
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was denkst du über den Großen Preis von Großbritannien?"
Olivier Panis: "Ich mag den Kurs von Silverstone. Es wäre interessant zu sehen, welche Geschwindigkeiten wir auf dem Kurs erreichen würden, wie er früher einmal war, mit den Vollgaskurven 'Club' und 'Woodcote'! Aber die Zeiten und Kurse ändern sich. Silverstone hat dennoch viel seines Charakters behalten. Die Rennfahrer mögen alle schnelle, herausfordernde Kurven und der 'Becketts'-Komplex in Silverstone ist eine der erheiternsten Sektionen, auf denen wir auf den Strecken fahren."

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Olivier Panis erlebte in Silverstone ein frustrierendes Wochenende
Frage: "Gibt es etwas, auf das du dich besonders konzentrieren musst?"
Panis: "Dies ist eine Strecke, auf der man in einen Rhythmus und in einer Art Fluss kommt, wenn alles gut läuft. Das ist sehr befriedigend. Aber man muss in Bezug auf den Wind sehr vorsichtig sein. Silverstone war ein altes Flugfeld aus dem Zweiten Weltkrieg und wie alle wurde es in einer sehr ebenen, freistehenden Gegend gebaut. Es ist aus diesem Grund sehr empfindlich für alle Winde. Zudem ist es eine sehr schnelle Strecke und der Wind kann aus diesem Grund wie in Barcelona großen Einfluss auf das Verhalten des Autos haben."#w1#
Frage: "Was hattest du dir vom Wochenende in Großbritannien erwartet?"
Panis: "Mit dem Auto, das wir mit nach Silverstone nahmen, hatte ich erwartet, dass das Layout der Strecke der Leistung unseres Autos helfen würde, aber leider sind die Dinge nicht so gelaufen, wie ich das erwartet hatte, da ich sowohl im Qualifying als auch im Rennen Probleme hatte, die absolut nicht mein Fehler waren."
Frage: "Erzähle uns etwas über die Situation auf deiner Qualifying-Runde."
Panis: "Meine eigentliche Qualifying-Runde war sehr gut, aus diesem Grund war ich mit der Situation auf meiner Runde zurück an die Box sehr sauer. Es gab in Bezug auf die Kommunikation mit dem Team ein Durcheinander und ich wusste bis zu der letzten Minute nicht, dass Massa kommen würde. Als ich ihn in meinen Spiegeln sah, tat ich alles, um ihm aus dem Weg zu gehen. Es war mit Sicherheit keine Absicht. Ich entschuldigte mich danach bei ihm, aber ich denke nicht, dass ich ihn in irgendeiner Form aufgehalten habe. Ich war sauer, dass sich die Rennleitung entschieden hat, meine Zeit zu streichen, denn ich habe auf meiner Runde alles gegeben, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen."
Frage: "Du warst dann wohl nicht sehr optimistisch, als du von Startplatz 17 losfahren musstest?"
Panis: "Egal, von wo ich von der Startaufstellung losfahren muss, ich gebe nie ab und gehe mit voller Motivation in ein Rennen, auch unter den schwierigsten Umständen. Ich habe alles gegeben, was ich konnte. Nach dem nicht schlüssigen Training am Freitag, als wir unsere Reifen auswählen mussten, haben wir uns als Team für die weichere der zwei Michelin-Reifen entschieden, aber sie arbeiteten bei mir im ersten Rennabschnitt nicht allzu gut. Ich überholte in der ersten Runde die Minardi, aber dann blieb ich hinter dem Jordan von Nick Heidfeld stecken. Dann hatte ich ein Problem mit dem Feuerlöscher, was mich aus dem Rennen warf."
Frage: "Was passierte mit dem Feuerlöscher?"
Panis: "Der Feuerlöscher explodierte im Auto kurz nach meinem ersten geplanten Boxenstopp. Das Löschmittel flog überall hin. Es war über meinem Lenkrad, über meinem Visier und ich konnte überhaupt nichts sehen. Mein Rennen endete im Kiesbett. Ein unglückliches Ende eines schwierigen Wochenendes."
Frage: "Stimmst du zu, dass es an der Zeit ist, dass du nach Magny-Cours und Silverstone wieder mehr Glück hast?"
Panis: "Ich denke, dass das gesamte Team darauf wartet, dass sich das Blatt wendet und hoffentlich wird das in Hockenheim so sein. Wir freuen uns nun schon eine ganze Weile darauf, den überarbeiteten TF104B einsetzen zu können, und Hockenheim wird das erste Mal sein, dass wir mit ihm ein Rennen fahren. Eine Menge harte Arbeit ist in das Auto geflossen, von allen in der Fabrik, und hoffentlich wird es uns erlauben, ein paar Fortschritte zu machen."
"Die meisten Modifikationen drehen sich um die aerodynamische Leistung, an der es uns in diesem Jahr gefehlt hat. Wir müssen jedoch einmal abwarten und sehen, was im Verlauf des Wochenendes passiert und die Situation nach den ersten Trainingseinheiten am Freitag beurteilen. Wir werden in Jerez diese Woche einen schnellen Funktionstest mit dem TF104B durchführen, aber viele der Aerodynamik-Teile werden zum ersten Mal in Hockenheim am Rennwochenende zu sehen sein. Wir sollten nicht vergessen, dass Hockenheim nicht das Ende unseres Entwicklungsprozesses ist, da das Team immer noch Teile unter Vollgas für den Rest der Saison herstellt."

