Offiziell: Fisichella wechselt zu Sauber

Was schon lange vermutet wurde, steht nun fest: Giancarlo Fisichella fährt 2004 und 2005 für das Sauber-Team aus der Schweiz

(Motorsport-Total.com) - Schon seit ein paar Wochen gilt es in der Formel 1 als offenes Geheimnis, dass Giancarlo Fisichella nächstes Jahr nicht mehr für Eddie Jordan fahren wird, nun ist die Sache aber auch offiziell: Peter Sauber hat heute in Ungarn bestätigt, dass er sich mit dem Italiener auf einen Zweijahresvertrag geeinigt hat.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Hat von Jordan die Nase voll und geht zu Sauber: Giancarlo Fisichella

Als sich abzeichnete, dass das Team aus der Schweiz nicht mehr mit Frentzen/Heidfeld weitermachen möchte, kam Fisichella Mitte August zu einem Werksbesuch nach Hinwil, wo ihm Teamchef Peter Sauber und Technikdirektor Willy Rampf unter anderem den neuen Windkanal vorführten, mit dem die kleine Truppe nächstes Jahr wieder Anschluss ans vordere Mittelfeld schaffen will. Fisichella zeigte sich beeindruckt - und unterschrieb ein paar Tage später den Vertrag.

"Als ich mich Mitte August mit Peter Sauber und Willy Rampf in der Fabrik getroffen habe, hatte ich sofort ein positives Gefühl", erklärte der 30-Jährige. "Speziell der neue Windkanal hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Es hat sich herausgestellt, dass das Team jede Menge Potenzial hat und den Willen, wieder erfolgreich zu sein. Ich freue mich auf meine neue Herausforderung."

Die Konditionen hat Enrico Zanarini für Fisichella ausgehandelt, der frühere Manager von Eddie Irvine, der von seinem Schützling den Auftrag erhalten hat, ihm langfristig den Weg zu einem Top-Team zu ebnen. Über die Gage wurde Stillschweigen vereinbart, man darf jedoch annehmen, dass der Sieger des diesjährigen Brasilien-Grand-Prix' um die drei Millionen Dollar kassieren wird.

Bei einem solchen Naturtalent greift Peter Sauber jedoch sicher gern tief in die Tasche, stand Fisichella doch schon lange auf seiner "Watchlist": "Ich beobachte Giancarlos Karriere seit Jahren und zähle ihn zu den besten Fahrern in der Formel 1. Er ist nicht nur schnell, sondern auch ein Kämpfer, der nie aufgibt und das Beste aus jeder Situation macht. Wir haben früher schon mit ihm verhandelt und ich bin froh, dass wir ihn diesmal für unser Team gewinnen konnten."

Fisichella kam 1996 mit Minardi in die Formel 1, fiel aber erstmals 1997 als Teamkollege von Ralf Schumacher bei Jordan wirklich auf. Zwischen 1998 und 2001 beeindruckte er bei Benetton immer wieder mit Podestplätzen, mehrmals schrammte er nur knapp am ersten Sieg vorbei. 2002 kehrte der Römer dann zu Jordan zurück, nach anderthalb frustrierenden Jahren fasste er jedoch diesen Sommer den Entschluss, nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau zu halten.

Sein Teamkollege in der kommenden Saison könnte der derzeitige Ferrari-Testfahrer und Ex-Sauber-Pilot Felipe Massa werden, dem intensive Kontakte nach Hinwil nachgesagt werden. Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld sind hingegen kein Thema mehr, hoffen auf einen Sitz im Jordan-Team oder einen Testvertrag (Heidfeld) beziehungsweise auf ein Top-DTM-Auto (Frentzen).