Nun muss sich Stoddart mit Mosley anfreunden

Weil seine Teilnahme an der Formel-1-WM 2008 von der Zusage der FIA abhängig ist, schmiert Paul Stoddart seinem Lieblingsfeind Max Mosley Honig um den Mund

(Motorsport-Total.com) - Ex-Minardi-Teamchef Paul Stoddart hat vor, 2008 wieder in die Formel 1 einzusteigen. Der Australier, dem die Königsklasse des Motorsports ungemein fehlt, hat bei der FIA sogar schon seine offizielle Nennung eingereicht, was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass er für sein geplantes Team auch tatsächlich einen Slot bekommt.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Paul Stoddart muss Max Mosley ein wenig Honig um den Mund schmieren...

Als gesetzt gelten die elf derzeitigen Rennställe, doch darüber hinaus gibt es für den zwölften Teilnehmerplatz gleich mehrere Bewerber: David Richards möchte ebenso einsteigen wie 'Direxiv' mit Ex-Gridgirl Misato Haga und Jean Alesi sowie der Amerikaner Roger Penske. Wer schlussendlich den Zuschlag erhält, entscheidet die FIA nach eigenem Ermessen - und beim Automobilweltverband zieht bekanntlich Stoddart-Lieblingsfeind Max Mosley die Fäden.#w1#

Daher hat der kettenrauchende Australier nun beschlossen, seinem Gegenüber wieder etwas friedlichere Töne anzustimmen: "Da ist natürlich mein Verhältnis zu Max, welches wir bereinigen müssen", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. Und im Interview mit 'Pitpass' fügte Stoddart an: "Mein Ruf, die Klappe weit aufzureißen und die Dinge so auszusprechen, wie sie sind, hat mich in heißes Wasser gebracht."

"Ich habe in der Vergangenheit auch immer wieder gesagt, dass Max einen guten Job für die Formel 1 macht." Paul Stoddart

"Ich habe in der Vergangenheit auch immer wieder gesagt, dass Max einen guten Job für die Formel 1 macht", meinte er weiter. "Allerdings ist 2004 irgendetwas passiert - und vom Mai 2004 an war Max nicht mehr derselbe Typ wie früher. Er wollte das Concorde Agreement so ändern, dass es eigentlich mehr eine Vorschrift als eine Übereinkunft gewesen wäre, und da konnte ich einfach nicht mit ihm übereinstimmen. Das habe ich eben auch öffentlich gesagt."

Sollte Stoddarts Nennung von der FIA abgelehnt werden, würde er dies zur Kenntnis nehmen - aber nur unter bestimmten Umständen: "Wenn sie jemanden annehmen, der besser positioniert ist als wir, dann habe ich damit kein Problem. Dass ein David Richards natürlich besser aufgestellt ist, steht nicht zur Diskussion. Wenn aber ein GP2- oder Euro-3000-Team ohne jede Struktur oder Glaubwürdigkeit genommen wird, dann müsste man das hinterfragen", betonte er.

Es sei prinzipiell Mosleys Vorrecht, in dieser Angelegenheit eine freie Entscheidung zu treffen, weshalb Stoddart noch keineswegs fest davon ausgeht, für 2008 berücksichtigt zu werden. Außerdem glaubt er, dass zwischen Bernie Ecclestone, FIA und den Automobilherstellern "das letzte Wort noch nicht gesprochen" ist, weshalb es im Moment ohnehin noch etwas zu früh sei, jetzt schon große Pläne für die Zukunft zu schmieden.