Nico Hülkenberg "verwundert" über verpasste VSC-Chance in Miami
Obwohl am Ergebnis nicht direkt ablesbar, erlebt Nico Hülkenberg mit dem Sauber in Miami eines der besseren Wochenenden - nur die Strategie lässt ihn etwas hadern
(Motorsport-Total.com) - Am Ende wird Nico Hülkenberg am Sonntag in Miami als 14. abgewunken, beendet den Grand Prix nicht in der gleichen Runde wie der Sieger - und trotzdem findet der Deutsche anschließend: "Es war eines der besseren Rennen." Denn: "Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass wir näher an den Anderen dran waren."

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Nico Hülkenberg musste sich in Miami am Ende mit Rang 14 begnügen Zoom
Zwar habe man "natürlich nichts Zählbares dieses Wochenende mitgenommen", so Hülkenberg bei Sky: "Aber trotzdem, von der Pace her und vom Gefühl im Auto hat es sich besser angefühlt als zum Beispiel in Dschidda oder Bahrain. Keine Ahnung, wahrscheinlich der Strecke geschuldet, dass das Auto sich hier einfach ein bisschen besser fühlt, das Paket", macht der Sauber-Pilot den leichten Aufwärtstrend vor allem an den "vielen langsamen Kurven" in Miami fest.
"Insgesamt war es ein sauberes, ordentliches Rennen", urteilt der 37-Jährige - zumindest auf Fahrer-Seite, denn mit seinem Team ist Hülkenberg am Sonntag nicht restlos glücklich: "Ich war auf der umgekehrten Strategie unterwegs, also zunächst lang draußen geblieben. Dann kam das erste virtuelle Safety-Car", so der Deutsche: "Aber wir haben uns irgendwie dagegen entschieden, an die Box zu kommen."
Was sich sein Team dabei gedacht hat? "Weiß ich auch nicht, hat mich auch ein bisschen verwundert", berichtet Hülkenberg: "Es gab eine kleine Diskussion, weil ich fest davon ausgegangen bin, dass ich reinkomme. Aber dann kam der Call anders. Ich muss mit den Jungs reden, was sie da gesehen oder gedacht haben", fordert er: "Das müssen wir uns nochmal genauer anschauen."
Wheatley räumt ein: Hätten wohl von Stopp profitiert
Mit Blick aufs Gesamtergebnis winkt Hülkenberg aber ab: "Ich glaube, es hätte am Ende des Tages ein paar Sekunden gebracht - allerdings auch nicht wirklich unser Resultat transformiert." Auch Teamchef Jonathan Wheatley räumt mit Blick auf die Taktik aber ein: "Im Nachhinein hätten wir von einem Stopp hinter dem virtuellen Safety-Car wohl profitiert, das müssen wir also sorgfältig analysieren."
Dennoch gibt es Lob für seine Belegschaft, allen voran für die Boxencrew: "Trotz der Rückschläge, hat das Team mit 2,2 und 2,5 Sekunden zwei sehr saubere Boxenstopps geliefert", freut sich der Brite, der vor seinem Wechsel zu Sauber jahrelang auch schon bei Red Bull als Sportdirektor für die schnellsten Stopps im Feld verantwortlich zeichnete.
Laut Sky-Experte Ralf Schumacher täte Sauber genau deshalb auch gut daran, auf das teils hochkarätige neue Personal zu vertrauen: "Die müssen jetzt bereit sein, auf Wheatley und Binotto zu hören und zu sagen, okay, das haben wir mitgenommen, bitte ändert das."
Andererseits gibt Schumacher zu bedenken: "Das ist natürlich auch eine eingeschworene Truppe. Da muss jetzt die Zeit [bis zum Audi-Einstieg] genutzt werden, das mal als Operative zu ändern. Und dann mit der Hoffnung, dass nächstes Jahr das Auto besser wird." Wobei der Deutsche warnt: "Nur ein schnelles Auto, haben wir bei Aston Martin gesehen, hilft auch nicht, wenn das Team nicht bereit dafür ist." So wie am Sonntag beim virtuellen Safety-Car...


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