Nico Hülkenberg: "Shield" sieht besser aus als "Halo"

Optisch gelungen, aber auch ein Sicherheitsgewinn? Nico Hülkenberg ist vom neuen Vorschlag für einen Cockpitschutz in der Formel 1 noch nicht überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem der im vergangenen Jahr in der Formel 1 intensiv getestete Cockpit-Schutzbügel Halo bei den Fahrern auf ein geteiltes Echo gestoßen war und eine von Red Bull getestete Schutzscheibe vor dem Cockpit sich noch nicht als tauglich erwiesen hatte, präsentierte der Automobil-Weltverband FIA den Fahrern am vergangenen Wochenende eine neue Alternative namens "Shield".

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Die FIA präsentierte den Fahrern eine Alternative zu Halo Zoom

Und die kommt bei Nico Hülkenberg gut an - zumindest was die Optik betrifft. "Das 'Shield', wie es genannt wird, sieht besser als Halo aus. Das steht für mich außer Frage", sagt der Renault-Pilot, der den Cockpitbügel Halo vehement abgelehnt hatte. Beim "Shield", welches den Fahrern nur anhand von Zeichnungen vorgestellt wurde, handelt es sich im Grunde auch um eine Cockpitschutzscheibe.

Diese beginnt jedoch schon auf Höhe der Vorderachse, steigt dann nur langsam an und endet in Höhe der Cockpitumrandung. So wird die Silhouette des Formel-1-Autos weniger stark verändert als durch Halo oder die Red-Bull-Schutzscheibe. "Es sieht im Vergleich zu Halo sehr hübsch aus", findet auch Williams-Pilot Felipe Massa. "Es sollte aber nicht darum gehen, wie gut es aussieht, sondern wie sicher es ist."

Und genau das stellt Massa in Frage. "Bei meinem Unfall hätte dieses neue System möglicherweise helfen können, bei anderen vielleicht nicht", erinnert Massa an seinen Unfall in Ungarn 2009, als er von einer herumfliegenden Sprungfeder am Helm getroffen worden war. "Vor einem herumfliegenden Rad wäre man nicht geschützt."

Auch Hülkenberg ist nicht davon überzeugt, dass das "Shield" einen deutlichen Sicherheitsgewinn bringt. "Es ist eine halbherzige Sache, denn das 'Shield' schützt nicht vor schweren Gegenständen, wie Reifen. Man muss sich fragen, ob es das ist, was die Fahrer und die FIA wollen." Für Force-India-Pilot Esteban Ocon stellen sich noch andere Fragen: "Wie verhält es sich bei Nebel, wie in Singapur oder bei Regen?", befürchtet der Franzose Sichtprobleme bei feuchten Bedingungen.

Egal, ob Halo oder "Shield" - für Hülkenberg ist nach wie vor beides überflüssig: "Aus meiner Sicht brauchen wir nicht unbedingt einen zusätzlichen Kopfschutz. Die Autos sollten offen bleiben, wie es bei Formelautos immer war", sagt der Emmericher.