Nico Hülkenberg: Mit den Soft-Reifen hätten wir den Sprint nicht überlebt

Nico Hülkenberg war im Brasilien-Sprint wieder einmal chancenlos: Eine gewagte Reifenstrategie ging am Ende nicht auf - Für Sonntag hat er "keine gute Aussicht"

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg und Teamkollege Kevin Magnussen entschieden sich beim Brasilien-Sprint für die Medium-Reifen, während die Konkurrenz auf Soft-Reifen setzte. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen taktischen Schachzug, sondern eher eine Notlösung: "Ich glaube, mit den weichen Reifen hätten wir die 24 Runden gar nicht erst überlebt", ist Hülkenberg gegenüber Sky ehrlich.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Sorgenfalten? Nico Hülkenberg hat "wenig Hoffnung" für Sonntag Zoom

Hülkenberg startete den Sprint von der zwölften Position, einen Platz hinter seinem Teamkollegen. Dennoch lag er zeitweise sogar vor dem Dänen, wobei er dieses Ergebnis nichts ins Ziel retten konnte: Am Ende reichte es nur zum 18. Platz, während Magnussen auf dem 16. Rang gewertet wurde.

Dennoch gab es für Hülkenberg am Samstag nichts, was Haas falsch gemacht hätte. "Ich habe kein Szenario gesehen, in dem wir das Rennen auf den Soft-Reifen hätten fahren können", grübelt der Deutsche. "Gefühlt nach dem Rennen, wäre es wurscht, welchen Reifen wir draufgezogen hätten, es geht sowieso nichts."

Reifen-Strategie "zahlt sich nicht aus"

"Wir hatten eine Überhitzung der Reifenoberfläche", erklärt Magnussen. "Das ist das Risiko, das wir eingegangen sind, als wir uns für die Medium-Reifen entschieden haben." Allerdings war sich das Team sicher, erst recht keine Punkte zu sammeln, wenn man sich für die gleiche Strategie wie alle anderen entschieden hätte.

Auch deshalb fiel die Entscheidung zugunsten der Medium-Reifen, was sich nach Aussage des Haas-Piloten allerdings "nicht auszahlte". Es sei nicht ungewöhnlich, dass die härteren Reifen früher überhitzen als die weiche Mischung, weil sie weniger Grip aufbauen, dadurch noch stärker rutschen und sich schneller erwärmen.

Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg

Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg fuhren am Ende des Feldes Zoom

"Aber es kann auch in die andere Richtung gehen", erklärt Magnussen die Hoffnung des Teams. "Bei den hohen Temperaturen kann man auch die Karkasse der weichen Reifen komplett überhitzen. Aber das ist nicht passiert."

"Keine gute Aussicht" für das Rennen

Auch für den Sonntag hat Hülkenberg nur wenig Hoffnung. "Keine gute Aussicht!", lautet der kurze, aber verständliche Standpunkt des Deutschen. Der Sprint am Sonntag lässt erahnen, wie schwierig der Große Preis von Sao Paulo für ihn wird: "Das lässt jetzt nicht auf viel hoffen."

"Leider Gottes war das keine Glanzleistung, aber es geht einfach nichts", ist der Haas-Pilot ehrlich. Er weiß, wo das Problem liegt, kann daran jedoch nichts ändern. "Uns fehlt Grip. Wir rutschen im Vergleich zur Konkurrenz nur herum und so kann man natürlich schwer was machen nach vorne."

"Wir sind im Parc Ferme, also gibt es keine Veränderungen", erinnert Hülkenberg daran, dass es für den Sonntag keine Möglichkeit für Verbesserungen gibt. "Wir haben einfach nicht genug Abtrieb, und das führt zu Rutschen und einer zu langsamen Geschwindigkeit. Da kann man nicht viel machen."