• 18.12.2005 13:13

  • von Fabian Hust

Nicht nur Villeneuve steht bei Richards in der Kritik

Neben Jacques Villeneuve müssen sich derzeit unzählige andere Fahrer Kritik vom ehemaligen BAR-Honda-Teamchef David Richards anhören

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner harschen Kritik am Formel-1-Weltmeister von 1997, Jacques Villeneuve, sorgte David Richards in einem Interview mit dem britischen Fachmagazin 'F1 Racing' für viel Aufsehen, doch der ehemalige Teamchef von BAR-Honda teilt auch gegen einige der Kollegen des Kanadiers kräftig aus - dabei hat der 53-Jährige selbst das Teammanagement nicht restlos überzeugt und musste die Formel 1 vorzeitig verlassen.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards holt dieser Tage in der Formel 1 zum Rundumschlag aus

Einer dieser Piloten ist Renault-Fahrer Giancarlo Fisichella: "Ich habe ihn lange Zeit über hoch eingeschätzt, aber er hat es einfach nicht auf die Reihe bekommen, wenn er unter Druck stand. Er konnte Fernando einfach nicht knacken."#w1#

"Generell zeigte Montoya eine eher unregelmäßige und etwas schäbige Leistung." David Richards

Auch Juan-Pablo Montoya, der wie Fisichella an der Seite von Weltmeister Fernando Alonso im Schatten des stärkeren Teamkollegen stand, bekommt sein Fett weg: "Er war für mich eine Enttäuschung, denn ich dachte, dass er in der Lage sein würde, mit Kimi (Räikkönen) mitzuhalten. Aber generell zeigte er eine eher unregelmäßige und etwas schäbige Leistung."

Heidfeld war für Richards nie ein Thema

In den Augen von David Richards ist Nick Heidfeld ein Pilot, der "sich schon immer im Hintergrund aufhielt": "Sagen wir es einmal so, er ist nicht jemand, über den ich zu meiner Zeit bei BAR jemals nachgedacht habe, ob ich ihn verpflichten soll. Zwischen jetzt und seinem Rücktritt - wann auch immer dieser sein wird - wird er nie etwas reißen."

Richards ist ein Webber-Fan

Ein "großer Fan" ist der Brite hingegen von Heidfelds Ex-Teamkollege Mark Webber: "Ich mag ihn einfach als Persönlichkeit. Er ist ein großartiger Typ und eine großartige Persönlichkeit. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass er das Team für sich gewinnt und es wirklich zum Arbeiten bewegt. Und dennoch gab es Momente in diesem Jahr, in denen ich seine Frustration sehen konnte. Die fehlende Leistung begann, ihm zuzusetzen."

Für Richards ist Pizzonias Formel-1-Karriere zu Ende

Seinen Abschied aus der Formel 1 hat Antonio Pizzonia laut David Richards durch seine "zahlreichen verpfuschten Unfälle und dummen Situationen" unfreiwillig beschleunigt: "Ich denke, dass wir von ihm in der Formel 1 nichts mehr sehen werden."

Durch die rosarote Brille sieht Richards aber nicht einmal die Leistungen von Jenson Button, den er einst verpflichtet hatte und damals als zukünftigen Weltmeister über den Klee lobte: "Jenson fuhr erstklassig - manchmal. Ich pflegte zu sagen, dass ich denke, dass er ein zukünftiger Weltmeister ist. Nun, alles, was ich sagen kann, ist, dass ich mir da jetzt weniger sicher bin."

"Button hat immer noch keinen seiner 100 überzähligen Grands Prix gewonnen." David Richards

"Ich hoffe einfach, dass er nicht beginnt, sich in seiner Situation zu sicher zu fühlen, denn auch wenn er von der britischen Öffentlichkeit hoch angesehen wird und sehr gut vermarktbar ist - er hat immer noch keinen seiner 100 überzähligen Grands Prix gewonnen", so der Brite abschließend.