Montagny sagt bei Renault "Au revoir!"
Nach mehr als zwei Jahren als Testfahrer verlässt Franck Montagny das Team, weil er keine Chance auf ein Renncockpit mehr sieht
(Motorsport-Total.com) - Mehr als zwei Jahre lang war Franck Montagny Testfahrer des Renault-Teams, zwischen dem 25. November 2003 und dem gestrigen Regenreifentest in Jerez spulte der Franzose an fast 100 Testtagen mehr als 39.000 Testkilometer ab und war in diesem Zeitraum damit der zweitfleißigste Testpilot nach Ferraris Luca Badoer.

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Montagny sieht seine zwei Testjahre bei Renault nicht als verschenkte Zeit an
Zwölf Tagesbestzeit stellte Montagny auf, hält einen Rundenrekord (Barcelona vor dem Umbau der Strecke 2004), war im Zeitenklassement durchschnittlich auf der Position 4,97 mit 1,402 Sekunden Rückstand zu finden - nun wird Renault sich auf den Rohdiamanten Heikki Kovalainen konzentrieren, der für das Team ausgiebig testen und zum Alonso-Nachfolger aufgebaut werden wird.#w1#

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Franck Montagny konnte sich den Traum vom Einsatzcockpit nicht erfüllen Zoom
Der 27-Jährige Montagny und das Weltmeister-Team gehen nun getrennter Wege: "Für mich ist es an der Zeit, ein neues Kapital zu beginnen. Ich möchte erneut Rennen fahren, dies hat bei Renault nicht geklappt, so wie ich mir das gewünscht hatte, aber man bekommt im Leben eben nicht immer alles, was man sich wünscht."
Den großen Bogen, den Renault derzeit um französische Piloten zu machen scheint, hat auch schon den ehemaligen Formel-3000-Champion und ChampCar-Meister Sébastien Bourdais auf die Palme gebracht, doch Montagny versucht positiv gestimmt zu bleiben: "Ich denke, dass ich in diesem Jahr mit ein paar starken Leistungen meinen Wert gezeigt habe. Nun ist es an der Zeit, einen weiteren Schritt nach vorn zu machen."

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Für Franzosen scheint derzeit kein Platz bei Renault zu sein Zoom
Der Rennfahrer war "fest entschlossen", seine letzten Testrunden im R25 zu genießen: "Ich hoffe, dass dies nicht mein letztes Mal in einem Formel-1-Auto war, im Moment ist jedenfalls für mich nichts geplant, ich wollte dies aus diesem Grund wirklich maximal genießen. Ich sah die Dinge aus einer anderen Perspektive und es war schön, den Tag zudem mit der schnellsten Runde zu beenden."
Nach "zwei großartigen Jahren mit Renault", in der er sich "ein paar sehr gute Beziehungen" aufgebaut hat, fällt der Abschied natürlich nicht leicht: "Wir haben gut zusammengearbeitet und das Testteam hat einen großen Anteil am Erfolg in dieser Saison, vor allem in Bezug auf das Zuverlässigmachen des Pakets vor dem Start der Saison. Das half dem Team dabei, einen Punktevorsprung aufzubauen und das wiederum legte die Basis für den Titel."

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Auch ein Test für Jordan brachte nicht den erhofften Einsatz-Vertrag Zoom
"Wir hatten hier auch im September in Jerez einen sehr starken Test, als wir die neue E-Spezifikation des V10-Motors ausprobierten. Ich drehte die schnellste Runde und wir waren für das Finalrennen wirklich gut vorbereitet und gewannen die Meisterschaft", so Montagny abschließend. "Ich bin stolz darauf, dass ich einen Teil in dem Abenteuer in diesem Jahr gespielt habe."

