• 18.07.2003 21:49

  • von Helgert/Hust/Kollmann/Nimmervoll

Newssplitter – weitere News des Tages kurz und bündig

Lesen Sie weitere Nachrichten aus der Welt der Formel 1 ? kurz und bündig für Sie im F1Total.com-Newssplitter zusammengefasst

(Motorsport-Total.com) - Alessandro Zanardi kann es doch nicht lassen
Anlässlich des diesjährigen "German 500" auf dem EuroSpeedway Lausitz erklärte Alessandro Zanardi offiziell seinen Rücktritt vom Motorsport. Zwei Jahre zuvor verlor er beim gleichen Rennen durch einen schrecklichen Unfall beide Beine und fast sein Leben. Doch nun ist der charismatische und bewundernswerte Italiener zurück im Cockpit. Zanardi komplettierte 27 Testrunden in einem BMW 320i auf dem Kurs in Misano. Mit der eingebauten Handsteuerung war er am Ende nur vier Sekunden langsamer als Fabrizio Giovanardi, dessen Auto aber auf einem höheren Entwicklungsstand war. "Wir haben uns auf die Handsteuerung konzentriert, nicht auf die Rundenzeiten", erklärte der immer fröhliche Zanardi. "Es sind noch mehr Tests geplant, und ich möchte den Abstand auf Giovanardi auf zwei Zehntel drücken." Im August wird er auf dem Adria Raceway wieder am Steuer des BMW sitzen. Sollte auch dort alles nach Plan verlaufen, so strebt der Italiener sein Comeback zur letzten Meisterschaftsrunde der ETCC im Oktober in Monza an.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Das war zu erwarten: Zanardi hat wieder das Rennfieber gepackt

Kritik an Schumacher-Biographie
Michael Schumachers neue Biographie, die unter dem Namen "Driving Force" von seiner Pressesprecherin Sabine Kehm und dem Starfotographen Michel Comte herausgegeben worden ist, ist in die Kritik geraten. Ein Marketingexperte hat das 192 Seiten starke Buch genauer unter die Lupe genommen und das Buch als Marlboro-Werbebuch deklariert. Grund hierfür seien Fotos des Weltmeisters, die ganz klar die Handschrift des Phillip Morris-Konzerns tragen sollen. Besonders stößt ein Bild auf, bei dem der Weltmeister ? wohlgemerkt Fitness-Fanatiker und Nichtraucher ? auf einem Pferd sitzend mit einer angezündeten Zigarette im Mundwinkel zu sehen ist.

Ralf Schumacher stellt sich auf Montoyas Seite
Ralf Schumacher hat die Worte von Juan-Pablo Montoya, er sei schneller als Ralf, gelassen zur Kenntnis genommen: "Ich habe die letzten zwei Rennen gewonnen, also kann ich doch nicht allzu schlecht sein, oder? Wir sind ein gutes Team, wir haben das gleiche Auto und damit auch die gleichen Möglichkeiten. Deshalb wird es auch immer sehr eng zwischen uns."

Auszeichnung für McLaren-Pilot David Coulthard
Bei den Silbernen steht David Coulthard nach zuletzt schwachen Qualifying-Leistungen und auf Grund des großen Abstandes zu seinem Teamkollegen in der WM gerade in der Kritik, doch im Vorfeld des Großbritannien-Grand Prix durfte sich der Schotte auch einmal wieder über gute Nachrichten freuen - er wurde mit der Hawthorn Memorial Trophy ausgezeichnet. Diese wurde ihm dafür überreicht, dass er in der Saison 2002 der erfolgreichste britische Rennfahrer war. "Es ist mir eine große Freude, diese Auszeichnung David überreichen zu können. Seine Karriere ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich junge Rennfahrer bis an die Spitze des Sportes hocharbeiten können", erklärte Colin Hilton, Vorsitzender des Motorsportverbandes bei der Übergabe der Trophäe, die Coulthard schon zum vierten Mal bekam.

Jordan Grand Prix ab sofort durch Rick Gorne verstärkt
Eddie Jordan hat heute bekannt gegeben, dass er die bereits in den 80er-Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rick Gorne wieder aufleben lassen wird. Gorne, der zu Zeiten von Eddie Jordan Racing als Verkaufsdirektor für das Team verantwortlich war, wird nun neben seiner Tätigkeit als Manager von verschiedenen Rennfahrern auch eine Rolle als Berater in Geschäftsfragen des Formel-1-Teams übernehmen. "Rick und ich sind Freunde seit wir zusammen in der Formel Atlantic in den siebziger Jahren gefahren sind. Wir hatten zusammen schon großen kommerziellen Erfolg und er wird uns dabei helfen, Jordan geschäftlich weiter voranzubringen." Rick Gorne war zuletzt als Mitbegründer von BAR und Manager von Alex Yoong aktiv.

Jordan spricht jetzt auch chinesisch
Nach der Verkündung eines Sponsoringabkommens mit der chinesischen TV-Anstalt CCTV vor ein paar Monaten, hat das Jordan-Team heute auch ganz offiziell seine chinesischsprachige Version der Teamwebseite unter www.f1jordan.cn online gestellt.

Die Formel 1 und das Militär
Die Hochtechnologien der Formel 1 finden auch immer wieder den Weg in andere Bereiche. So hatte Brigadegeneral Richard Folkes die Idee, die Formel-1-Tank-Technologie zum Betanken seiner Apache-Hubschrauber zu adaptieren. Nick Wirth, Ex-Benetton-Designer und ehemaliger Teamchef von Simtek, half bei diesem Vorhaben, welches die Tankzeit der Helikopter um 50 Prozent reduzierte. "Ich bin erfreut, dass der Motorsport dem britischen Militär helfen kann", erklärte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon. "Ich möchte Max Mosley und allen anderen Beteiligten für ihr Interesse und ihre Hilfe danken."

Budweiser oder Budweiser?
Mit großer Genugtuung wurde vom BMW-Williams-Team das Sponsorabkommen mit der amerikanischen Brauerei Budweiser bekannt gegeben. Mit Spannung darf jedoch erwartet werden, ob die Williams-Boliden auch auf dem Hockenheimring mit dem neuen Schriftzug auf der Lufthutze auftauchen werden. In Deutschland besitzt nämlich die tschechische Brauerei Budvar die Namensrechte an "Budweiser". Auch die Kurzform "Bud" würde für Ärger sorgen, denn diese sicherte sich die Bitburger-Brauerei.

Firman fährt Achterbahn - mit einem Jordan!
Jordan-Pilot Ralph Firman hat sein großes Abenteuer noch vor sich, allerdings erst nach dem Großbritannien-Grand-Prix. Eine Achterbahnfahrt auf der Anlage mit dem wohlklingenden Namen "Big One" in Blackpool wäre nichts Besonders, doch extra für den Formel-1-Piloten wird sein Jordan auf dieser Achterbahn montiert. "Ich habe keine Bedenken, mit mehr als 300 km/h in Silverstone zu fahren, aber davor habe ich dann schon etwas Angst", so Firman. "Es ist das erste Mal, dass so etwas gemacht wird, aber es werden sicher alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten. Zuletzt bin ich in Japan auf einer Achterbahn gefahren, die 80 Meter Höhenunterschied aufwies. Auf der Anlage in Blackpool stürzt man 71 Meter in die Tiefe, und in einem Jordan kommt einem das sicherlich noch schneller vor."

Auch Brawn dementiert Gerüchte um Massa
Nachdem bereits Bridgestone Gerüchte dementiert hatte, wonach man Ferrari aufgefordert habe, die Stammfahrer statt Felipe Massa Reifen testen zu lassen, da dieser angeblich zwei identische Reifen als völlig verschieden deklariert habe, hat nun auch Ferraris Technikdirektor Ross Brawn die Berichte in das Land der Fabeln verwiesen: "Absoluter Bullshit. Felipe ist ein sehr guter Testfahrer", wurde der Brite sehr direkt, schränkte aber auch ein, dass die endgültige Reifenwahl sehr wohl meistens von den Einsatz- und nicht von den Testfahrern getroffen wird. Was aber auch normal ist, schließlich müssen diese auch über 300 km im Rennen damit zurechtkommen.

Cricket-Profis zu Besuch bei Ferrari
Auf Einladung eines Sponsors gaben sich Cricket-Profis bei Ferrari ein Stell-dich-ein. Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher Griff natürlich gleich zu und schlug einen Ball prompt in Richtung Ferrari-Stand, wo ein Mitarbeiter in Rot vielleicht heute Abend einen blauen Fleck im Gesicht haben wird. Mannschaftskapitän Michael Vaughan schaute sich vom Weltmeisterteam sogar etwas ab: "Wie das Teamwork hier funktioniert ist unglaublich, davon können auch wir noch etwas lernen."

1 PS-Bändiger neben 900-PS-Bändiger
Ein weiterer Gast bei Michael Schumacher: Jockey Frankie Dettorie, der normalerweise 1 PS bändigt, unterhielt sich mit dem Weltmeister, der rund 900 Mal so viele Pferdestärken unter seinem Popo zur Verfügung hat. Die beiden kennen sich schon, denn der Ferrari-Star war schon zu Besuch in Dubai, wo er natürlich sich für einen Tag mit 1 PS begnügte: "Er hat die ganze Zeit auf dem Pferd verbracht." Michael Schumacher flachste: "Ich hatte gehofft, dass er mir ein paar Tipps zum Thema Pferdestärken geben kann?"

Top-Teams freuen sich kaum über Testverbot
Alles ist freiwillig, wie Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug betont hat, denn die sechs Wochen Testverbot stammen nicht vom Automobilweltverband FIA sondern die haben sich die Teams selbst auferlegt, damit die Teammitglieder ein paar Wochen Sommerferien mit ihren Familien verbringen können. Doch gerade McLaren hätte Tests dringend notwendig, stattdessen muss man sich mit Versuchen auf den Prüfständen in der Fabrik begnügen. Die meisten Teams absolvierten in der vergangenen Woche Mammuttests, um so viel Vorarbeit wie möglich zu leisten. Aber die wenigsten schafften es, alle Teile zu testen, die man in den kommenden Rennen einsetzen möchte.

Renault: Wieder Wohltätigkeitsversteigerung
Das Renault-Formel-1-Team lässt eine erfolgreiche Versteigerung wiederholen. Nach dem letztjährigen Erfolg versteigert man wieder via eBay und in Zusammenarbeit mit Oxfam signierte Overalls von Fernando Alonso und Jarno Trulli sowie andere Teamschätze. Das Geld fließt in ein Projekt, das die Trinkwasserversorgung im Nordosten Brasiliens verbessern soll.

Barrichellos hoffnungsvolle Worte
Rubens Barrichello fährt bereits seit 13 Jahren in Silverstone Rennen, doch gewonnen hat er hier noch nicht: "Klar ist Interlagos mein Heimrennen, aber Silverstone ist jener Kurs, den ich am besten kenne. Hier bin ich mehr Kilometer gefahren als auf jeder anderen Rennstrecke. Ich bin nicht hier hergekommen, um Zweiter zu werden!" Viele Experten, die dem Brasilianer am Sonntag einen Sieg zutrauen, wird Ferraris Nummer 2 wohl nicht finden ? es sei denn, es regnet.

Starker Teamkollege wichtiger denn je
Laut Frank Williams ist ein starker Teamkollege derzeit wichtiger denn je. Und genau der fehlt Michael Schumacher im Moment: "Unsere beiden Piloten sind siegfähig, beide können vor den Hauptkonkurrenten Michael Schumacher und Kimi Räikkönen ins Ziel kommen und ihnen wichtige Punkte abjagen", so der Brite gegenüber der 'Welt'. Christian Danner fügt an: "Barrichello erlebt sein schlimmstes Jahr in der Formel 1. Er ist nicht fähig. Daraus kann eine Gefahr für Schumachers Titelverteidigung entstehen."

Reifenhersteller: Keine Chance der Spionage
Nachdem scheinbar vor kurzem die Spionage zwischen zwei Top-Teams desselben Reifenherstellers eskaliert ist, haben die Reifenhersteller beschlossen, die Codierungen der Reifen nicht mehr offen zu legen. Anhand der Daten konnten die Teams bisher mit Hilfe ihrer "Spotter" erkennen, wann mit welchem Reifensatz gefahren wurde.

Österreich-Grand-Prix 2004? Keine Chance!
Die Hoffnung am A1-Ring scheint vergeblich zu sein. Nach der Kündigung des Vertrages durch Bernie Ecclestone wird es laut FIA-Boss Max Mosley keinen neuen Vertrag für 2004 geben: "Wir haben höchstens Platz für 17 Rennen." Österreich stehe auch nicht als möglicher Ersatzkandidat zur Debatte. Unterdessen soll durchgesickert sein, dass Imola allen Unkenrufen zum Trotz auch 2004 dabei ist ? damit wäre auch kein Spa-Comeback möglich.

Jos Verstappen bald im Arrows
Auf dem Programm diese Woche stand für Jos Verstappen eine Sitzanpassung, nicht jedoch für den Minardi sondern für den Arrows A23, den das Team aus der Konkursmasse des Rennstalls aufkaufte, um Vergleichstests zu fahren und möglicherweise von einem Technologietransfer zu profitieren. Theoretisch könnte Minardi ein Arrows-Chassis bei den privaten Testfahrten am Freitag eines Rennwochenendes ausprobieren, um schon vor dem Testverbot Versuche durchführen zu können.