• 07.06.2003 15:50

  • von Marcus Kollmann

Newey: Späte Boxenstopps haben uns überrascht

Der Brite erklärt, warum man mit Renaults und Ferraris Taktik nicht gerechnet hatte - So sieht der weitere Fahrplan mit dem MP4-18 aus

(Motorsport-Total.com) - Nachdem bereits Ron Dennis und Norbert Haug im Anschluss an den Monaco-Grand Prix erklärten mit dem zweiten Platz von Kimi Räikkönen und Platz sieben von David Coulthard nicht ganz zufrieden gewesen, aber glücklich darüber zu sein in beiden Wertungen zu führen, hat sich nun auch Adrian Newey zum letzten Rennen geäußert.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

War von Renaults und Ferraris Renntaktik in Monaco überrascht: Adrian Newey

McLaren hatte sich auf frühen Stopp der Renaults eingestellt

In einem Interview mit 'Autosport' erklärte der Technische Direktor, dass man von Renault und Ferrari überrascht worden sei, weil man nicht damit gerechnet hatte dass Trulli, Alonso, Schumacher und Barrichello ihre jeweiligen Boxenstopps so spät absolvieren würden.

"Wir hatten die Renault eher zum Stopp erwartet und damit gerechnet, dass Trulli einige Runden vor David stoppen würde. Er konnte jedoch so lange auf der Strecke bleiben, um in der gleichen Runde wie wir reinzukommen, und Alonso war zu dem Zeitpunkt noch immer unterwegs."

Gerade was den Renault-Boliden anging, hieß es ja in der Boxengasse lange Zeit, dass die Blau-Gelben keinen großen Tank hätten. Ein Trugschluss, wie sich im Fürstentum herausstellte. Doch auch der F2003-GA aus Maranello scheint den Italienern hinsichtlich der Tankkapazität genügend Spielraum für alle denkbaren Strategien zu geben.

Mit Ferraris späten Boxenstopps hatte man nicht gerechnet

"Ich muss zugeben, dass sie etwas länger als erwartet draußen geblieben sind", so Neweys sinngemäße Antwort auf die Frage, ob es ihn überrascht hätte dass Ferrari 30 Runden absolvierte, bevor man das erste Mal nachtankte und Reifen wechselte.

Positiv überrascht wurde der Brite aber von der WM-Situation in diesem Jahr, welche die Silbernen derzeit in Führung sieht: "Es ist gut, dass wir es hinbekommen haben die Meisterschaft anzuführen und wenn ich ehrlich sein soll, dann ist es eine Überraschung."

"Ende letzten Jahres konnten wir nicht davon ausgehen, dass wir mit einer Weiterentwicklung des letztjährigen Autos sieben Rennen lang vor Ferrari führen würden. Ich denke, dass es eine große Leistung von allen bei McLaren ist", erklärte Newey die Arbeit aller anerkennend. Gleichzeitig würdigte er Reifenpartner Michelin für deren Bemühungen.

Nürburgring "frühest möglicher Termin" für den Einsatz des MP4-18

Während die Silberpfeile in Kanada noch einmal mit dem MP4-17D ausrücken werden, könnte schon ein Rennen später der neue Bolide zum Einsatz kommen. Auf dem Nürburgring, so der ursprüngliche Plan, soll der MP4-18 debütieren. Doch nachdem Crash bei den Barcelona-Testfahrten steht hinter diesem Termin nun ein Fragezeichen.

Auch der Technische Direktor des Rennstalls ist sich über den ersten Renneinsatz noch nicht im Klaren, beschrieb den Nürburgring jedoch als "frühest möglichen Termin" den man sich setzen konnte: "Es hängt alles davon ab wie es in Barcelona und Jerez läuft. Wenn alles glatt geht und das Auto Zuverlässigkeit und Leistung zeigt, dann werden wir es auf dem Nürburgring einsetzen, wenn nicht, dann nicht."