Newey könnte mit schlechtem Auftakt leben

Red-Bull-Designer Adrian Newey könnte mit einem schlechten Saisonauftakt durchaus leben, solange die Resultate später besser werden

(Motorsport-Total.com) - Gestern wurde in Barcelona der neue RB3 von Red Bull Racing vorgestellt, mit dem das österreichisch-britische Team 2007 in die Top 5 der Konstrukteurs-WM vorstoßen möchte. Allerdings stellt man in Milton Keynes nicht den Anspruch, um den WM-Titel mitfahren zu wollen, so dass Designer Adrian Newey mit einem mäßigen Saisonauftakt durchaus leben könnte.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Erst in der zweiten Saisonhälfte erwartet Adrian Newey wirkliche Spitzenresultate

Der Brite gibt zu, dass der RB3 erst im Juni erstmals im neuen Windkanal in Bedford getestet wurde, wodurch die anvisierte Deadline mit Präsentation in dieser Woche beinahe nicht eingehalten hätte werden können. Dementsprechend ist Red Bull Racing in der bevorstehenden Wintertestphase vor diversen Kinderkrankheiten nicht gefeit, was man in der Fabrik in Milton Keynes jedoch in Kauf nimmt. Gut möglich also, dass Topresultate erst in der zweiten Saisonhälfte gelingen werden.#w1#

"Es ist ein neues Auto, das wir jetzt verstehen müssen", erklärte Newey gestern. "Tatsache ist aber, dass wir als Team nicht in der Position sind, die Weltmeisterschaft gewinnen zu müssen - wir wollen nur eine starke Saison hinlegen. Das bedeutet, dass wir es uns leisten können, später dran zu sein, und wir können es riskieren, ein bisschen aggressiver vorzugehen. Selbst wenn wir die ersten Rennen verpatzen sollten, wäre es kein Desaster."

Für "Vorteile gegen Saisonmitte oder -ende" würde der Brite glatt die ersten paar Überseerennen opfern, fuhr er fort, schließlich gehe die Saison erst mit dem Europaauftakt in Spanien am 13. Mai so richtig los. Bis dahin sollte sich dann auch der renovierte Windkanal in Bedford bezahlt machen, den Red Bull Racing übernommen hat. Die Uraltanlage wurde in den vergangenen Monaten nämlich endlich auf den neuesten Stand gebracht.

"Es ist ein episches Stück Ingenieurskunst", sagte Newey zu dem Windkanal. "Es wurde aus Beton gebaut, weil es nach dem Krieg eine Stahlknappheit gab. Ich kann bestimmt nicht behaupten, den Windkanal entwickelt zu haben, sondern das waren Ben Agathangelou und seine Jungs. Sie haben einen nicht mehr in Verwendung befindlichen Militärwindkanal zu einem topmodernen Formel-1-Windkanal gemacht."