• 01.02.2011 13:08

  • von Mario Fritzsche & Dieter Rencken

Newey: "KERS muss von Beginn an funktionieren"

Adrian Newey über die Erwartungshaltung in Bezug auf KERS und was in diesem Jahr anders ist als in der Saison 2009

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey sieht im einwandfreien Funktionieren von KERS einen Hauptfaktor, um gegen die Konkurrenz in dieser Saison bestehen zu können. Red Bull entwickelte bereits vor zwei Jahren ein solches System auf Basis der vom Motorenpartner Renault gelieferten Grundlage. Zum Einsatz gekommen ist es jedoch nie, was sich im Nachhinein betrachtet als glücklicher Umstand herausgestellt hat.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey: Der Kopf hinter den erfolgreichen Red-Bull-Boliden

Mit der Wiedereinführung des Energierückgewinnungssystems in dieser Saison sieht Newey das Team in der Pflicht, die Einheit einwandfrei funktionieren zu lassen, da es seiner Meinung nach speziell beim Start ein großer Vorteil sein wird. "Wir haben keine andere Wahl, als das System sofort zum Arbeiten zu bringen, um nicht bereits vom Start weg ins Hintertreffen zu geraten", lautet Neweys klare Ansage.

"Bereits der RB5 war grundsätzlich darauf ausgelegt, mit KERS zu fahren und während der Vorsaisontests ließen wir das Auto auch kurzzeitig damit fahren. Allerdings sind wir damals zu dem Entschluss gekommen, dass es andere Dinge gibt, auf die wir uns konzentrieren müssen, sodass wir KERS nicht im Rennen eingesetzt haben", so Newey im Rahmen der Vorstellung des neuen RB7.

Die Herausforderung in Bezug auf das System ist laut Newey das Gesamtpaket, soll heißen, wie es sich mit der Aerodynamik und der Gewichtsverteilung des gesamten Fahrzeugs vereinbaren lässt. "Wenn dir kein gutes Paket gelingt, verlierst du den Performance-Vorteil, den KERS mit sich bringt, sofort wieder", erklärt der Engländer.

Auf die Saison 2009 zurückblickend verweist Newey auf die für ihn und das Team glücklichen Umstände, dass mit dem Brawn-Team der Hauptrivale im damaligen Titelkampf ebenfalls ohne KERS antrat. Die Voraussetzungen waren somit die gleichen. In der Saison 2011 stellt sich die Sachlage allerdings anders dar. Mit McLaren, Ferrari und Mercedes werden die drei stärksten zu erwartenden Rivalen das System von Beginn an einsetzen.

Neben der vom Reglement vorgeschriebenen Zurückrüstung auf einen Einfachdiffusor und der Ausstattung des Fahrzeugs mit KERS weist der RB7 nach Aussage des Konstrukteurs einige Details auf, die ihn innerhalb der Regeln noch besser funktionieren lassen sollten, als die bereits erfolgreichen Vorgängermodelle RB5 und RB6. Ein Fragezeichen steht derzeit noch hinter der Kompatibilität mit den neuen Pirelli-Reifen, die seit dem Abu-Dhabi-Test im November weitere Entwicklungsschritte verzeichnen konnten. "Die Anpassung des Fahrzeugs an die Reifen wird für uns während der bevorstehenden Tests ein zentrales Thema sein", so Newey.


Fotos: Präsentation des Red Bull RB7