Newey hatte von McLaren-Mercedes die Nase voll
Adrian Newey hat sich für Red Bull entschieden, weil er sich bei McLaren-Mercedes nur noch wie ein Zahnrädchen in einem Großkonzern fühlte
(Motorsport-Total.com) - Schon seit 2001 war Insidern klar, dass Stardesigner Adrian Newey bei McLaren-Mercedes früher oder später das Weite suchen würde, doch als er Ende vergangenen Jahres einen Vertrag bei Red Bull Racing unterschrieb, kam dies doch eher überraschend. Nun sprach er mit unseren Kollegen von 'auto motor und sport' erstmals über die Hintergründe des Tapetenwechsels.

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Adrian Newey erlebt bei Red Bull Racing so etwas wie seinen zweiten Frühling
Demnach sei McLaren-Mercedes "zu einer gewaltigen Operation mutiert, mit einer Struktur, die eher einem Großkonzern gleicht", so der Brite. Damit habe er sich nicht mehr wohl gefühlt: "Es birgt ein gewisses Frustpotenzial, weil ein Komitee den Einzelnen ersetzt. Wenn die Chemie nicht stimmt, laufen die Leute in verschiedene Richtungen", fügte er an.#w1#
Ein weiterer Dorn im Auge war Newey die pedantische Art von Teamchef Ron Dennis, der mit dem introvertierten Genie nicht immer klargekommen ist. Dabei ging es manchmal nur um kleine Problemchen des Alltags: "Ron hasst Stapel von Papier. Er machte um mein Büro immer einen großen Bogen. Ich ziehe das Reißbrett dem Computer vor", so der Neo-Red-Bull-Konstrukteur.
Umso wohler fühlt sich der 47-Jährige nun bei seinem neuen Arbeitgeber Dietrich Mateschitz, für den er schon nach einer Party und zwei Abendessen den Vertrag unterschrieb: "Red Bull ist ein Team vom alten Schlag", zeigte sich Newey begeistert. "Die Leute sind gerade heraus, offen und relaxed. Die Entscheidungswege sind kurz. Wir setzen uns zusammen, diskutieren und sagen: So geht es."

