• 17.09.2003 14:25

  • von Marcus Kollmann

Newey: "Es ist jetzt sehr schwierig"

McLarens Technischer Direktor über das Abschneiden in Italien und was passieren muss damit Räikkönen Weltmeister werden kann

(Motorsport-Total.com) - Genau so wie sie sich am Samstag qualifiziert hatten, beendeten die ersten Fünf am Sonntagnachmittag in Monza den Großen Preis von Italien. Die Zieldurchfahrt nach 53 Runden erfolgte in der Reihenfolge Michael Schumacher vor Juan-Pablo Montoya, Rubens Barrichello, Kimi Räikkönen und Marc Gené.

Titel-Bild zur News: Räikkönen und Newey

Newey is skeptisch was Räikkönens Titelchancen anbelangt

Während der Ferrari-Pilot mit dem Sieg seine Führung in der Fahrerwertung behielt und sogar weiter ausbauen konnte, blieb seinen Konkurrenten nichts anderes übrig als den Anschluss zu halten.

Mit Platz vier von Kimi Räikkönen war man bei McLaren-Mercedes am Ende des Grand Prix auch relativ zufrieden, ein wenig enttäuscht war man aber weil es einfach nicht zu mehr gereicht hatte.

"Wir wussten, dass wir dort nicht unser stärkstes Rennen haben würden, ganz einfach auf Grund der Streckencharakteristik", erklärte Adrian Newey nun gegenüber 'Autosport', dass man sich von Anfang an nur geringe Chancen auf den Sieg ausgerechnet hatte.

"Ich nehme aber an, dass wir gerne etwas besser abgeschnitten hätten. Wir waren ziemlich dicht an Rubens dran und hätten einen zusätzlichen Punkt holen können, doch es war klar, dass es ein schwieriges Rennen für uns werden würde", fuhr der Technische Direktor fort.

Auch wenn der Abstand zwischen dem auf Platz 3 gewerteten Barrichello und Räikkönen nur eine Sekunde betrug, so macht Newey aber kein Geheimnis daraus, dass den Silberpfeilen trotz aerodynamischer Verbesserungen und eines stärkeren Motors einfach der Speed fehlte, um ernsthaft um den Sieg kämpfen oder eine Gefahr darstellen zu können.

"Wenn man sich das Ergebnis anschaut, so waren wir durchschnittlich um 0,3 Sekunden langsamer als Michael, was angesichts der Art der Strecke die geringste Differenz ist auf die wir hoffen konnten."

Damit Kimi Räikkönen seinen Traum vom Titelgewinn nicht schon in Indianapolis begraben muss, testet McLaren-Mercedes in dieser Woche ausführlich in Barcelona. Bei den Vorbereitungen auf die letzten WM-Läufe werde man aber nichts speziell anders machen weil es um die Meisterschaft geht.

"Wir werden tun was wir können", sagt Newey, der mit einer weiteren Aussage den Eindruck erweckt, dass er nicht unbedingt daran glaubt, dass man sich aus eigener Kraft noch in der Fahrer- oder Konstrukteurswertung nach vorne arbeiten wird.

"Es ist jetzt natürlich sehr schwierig. Wir könnten es mit etwas Glück schaffen, doch dazu müssen sich Michael und Montoya in Indianapolis schon abschießen", erklärt der Engländer recht deutlich, dass die Silberpfeile sich an den Strohhalm klammern müssen, dass die beiden an erster und zweiter Stelle der Wertung liegenden Piloten sich gegenseitig ins Auto fahren.