• 16.09.2003 10:22

  • von Marco Helgert

Brawn: Wir sind nicht die Favoriten

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn sieht Ferrari für die zwei noch ausstehenden Rennen nicht in der Favoritenrolle

(Motorsport-Total.com) - Ferrari und Michael Schumacher ? in Italien wurde die Auferstehung der "Roten" gefeiert. Der Kerpener baute seine WM-Führung aus, kann nun sogar in Indianapolis seine sechste WM-Krone einfahren. Auch Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn zeigte sich unmittelbar nach dem Rennen zufrieden, scheute sich jedoch, eine Prognose über die noch kommenden Rennen abzugeben ? zu eng sei der Kampf an der Spitze.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Ross Brawn warnt das Ferrari-Team: Nur nicht zu sicher fühlen

"Es war ein gutes Rennen", so Brawn gegenüber 'Autosport', "nur Rubens hatte ein paar Probleme mit den Bremsen und den Reifen. Die wurden etwas zu heiß, daher war seine Balance schlechter. Es war aber sehr erleichternd, als Michael zu Beginn ein Polster herausfahren konnte. Auch als wir sahen, dass die anderen endlich an die Box kamen. Man weiß ja nie wie viel Benzin sie an Bord haben. Es war sehr erleichternd, dass sie nur kurz nach uns hereinkamen."

Auch an den spannenden Szenen zu Beginn des Rennens, als Juan-Pablo Montoya in den ersten Kurven mit aller Gewalt ein Überholmanöver versuchte, hatte der Engländer nichts auszusetzen,: "Das war großartig. Sie sind schon beide harte Mitstreiter. Es war eng, aber sie sind Profis. Ich hasse es nur zu sehen, wenn sie sich beide von der Strecke boxen. Aber das war ein großartiges Rennen."

Doch auch nach dem fünften Sieg von Michael Schumacher möchte Ross Brawn nicht von einer Favoritenrolle sprechen. "Daran denken wir gar nicht", erklärte er bezüglich der Erfolge der vergangenen Jahre in Indianapolis und Suzuka. "Wir können nur so hart arbeiten wie wir können. Wenn wir etwas für sicher halten, dann könnten wir auf die Nase fallen."

"Es sind nur noch zwei Rennen, ein Ausfall und es könnte alles vorbei sein ? es ist alles ziemlich wackelig", fuhr Brawn fort, der um jeden Punkt kämpfen wird. "Mit den neuen Regeln ist es so schwer, eine Führung zu etablieren. Juan-Pablo hat nur zwei Punkte eingebüsst, aber das wollte die FIA. Wir sind mit den Änderungen unzufrieden, weil sie unsere Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. Aber es ist eine fantastische Saison, richtig kritisch kann man da nicht sein."