Neuigkeiten aus Bulgarien
Schon seit 2004 bemüht man sich in Bulgarien um einen Grand Prix, nun scheint wieder etwas Bewegung in die Sache zu kommen
(Motorsport-Total.com) - Bulgarien wird noch nicht als Motorsportland wahrgenommen, doch das könnte sich bald ändern: Die Motorrad-WM wird ab 2012 dort gastieren, auch an einem Paket für die Rallye-WM wird gebastelt - und nun soll auch die Formel 1 her. Doch diese Nachricht ist weder besonders glaubwürdig noch besonders neu.

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Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Formel 1 bald in Bulgarien fahren wird
Bereits im Oktober 2004 haben wir erstmals über einen geplanten Grand Prix in Bulgarien berichtet. Ein Investorenkonsortium wollte in der 100.000-Einwohner-Stadt Sliwen (Bürgermeister: Ex-HSV-Fußballprofi Jordan Letschkow) 250 Millionen Euro (!) in die Hand nehmen, um dort einen Formel-1-Kurs zu errichten. Passiert ist nichts - übrigens genau wie auch in Rumänien und in der Ukraine, wo man ebenfalls (nur) mit großen Worten die Königsklasse anlocken wollte.#w1#
Am 15. Dezember 2008 hat angeblich der bulgarische Motorradverband BMF bei der FIA das Ansinnen eingereicht, einen Grand Prix veranstalten zu wollen. BMF-Präsident Bogdan Nikolow rechnet laut der Tageszeitung 'Dnevnik' "schon nächste Woche" mit einer Antwort. Doch selbst wenn diese positiv ausfallen sollte: Bulgarien hat noch keine angemessene Rennstrecke! Sollte man eine Zusage erhalten, werde man neben dem MotoGP-Kurs aber noch eine zweite Anlage bauen.
Das klingt unglaubwürdig, zumal auch der Präsident des nationalen Motorsportverbandes (im Gegensatz zu Nikolow laut Titel nicht nur für Zweiräder zuständig), Georgi Yankoulow, nichts von den Formel-1-Plänen weiß: "Ich war bis vor einem halben Jahr Teil der Verhandlungen, aber seither habe ich von der FIA nichts mehr gehört." Und: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die FIA eine Zusage geben wird, bevor die Einweihung einer Strecke stattgefunden hat."
Er sei "nicht grundsätzlich" gegen die Formel 1 in Bulgarien, "aber ich mache mir keine allzu großen Hoffnungen", so Yankoulow, der dafür auch eine Begründung liefert: "Die Aufgabe ist einfach zu kompliziert und schwierig, gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situation, in der sich viele Sponsoren zurückziehen." Sollte es aber jemals einen Grand Prix von Bulgarien geben, dann laut Yankoulow am ehesten in Varna am Schwarzen Meer.

