Neues Motorenformat ein Vorteil für Renault?

Obwohl Renault mit der V8-Entwicklung eher spät dran ist, glaubt Chefingenieur Pat Symonds sogar an einen Vorteil für sein Team

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten Hersteller schon seit Monaten ihre neuen V8-Motoren auch auf der Strecke testen, wartet Renault für die Premiere noch die Fertigstellung des neuen Autos für die kommende Saison ab. Die Franzosen arbeiten mit ihrem neuen Triebwerk derzeit nur auf dem Prüfstand, was viele als potenziellen Nachteil gegenüber der Konkurrenz ansehen.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Symonds ist noch hungriger geworden, einen weiteren WM-Titel zu holen

Nicht so Chefingenieur Pat Symonds, der glaubt, dass die Änderung des Motorenformats sogar von Vorteil für sein Team sein könnte: "Wir haben solche Einschnitte in der Vergangenheit immer besonders gut gemeistert", sagte er. "Dieses Jahr hatten wir eine tolle Auto/Motor/Fahrer-Kombination, aber der Motor war ein bisschen altmodisch. Er war schwerer als die meisten anderen, hatte einen höheren Schwerpunkt - also sollten uns die 2,4-Liter-V8-Motoren näher heranbringen. Ich bin da Optimist."#w1#

Renault kämpft schon seit Jahren mit dem Problem, dass das Chassis stets als eines der aerodynamisch besten gilt, doch leistungsmäßig fand man mit dem gewagten Weitwinkelkonzept nie ganz Anschluss an die Spitze. 2005 fuhren Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella daher mit einem 72-Grad-Motor, was in der Formel 1 eigentlich nicht mehr üblich ist. Die Konkurrenz trat indes geschlossen mit einem Zylinderöffnungswinkel von 90 Grad - für einen tieferen Schwerpunkt und eine günstigere Aerodynamik - an.

So oder so will Renault auch 2006 auf den WM-Titel losgehen: "Ich weiß nicht warum, aber wenn man einmal gewonnen hat, will man wieder gewinnen. Man wird noch hungriger! Das war in den 90ern genauso, aber der zweite Titel jetzt hat sogar noch besser geschmeckt", gab er zu Protokoll. "Die Vorbereitungen laufen. Heutzutage testet man den Motor hauptsächlich auf dem Prüfstand, sodass man es nicht nötig hat, immer gleich mit dem Auto auf die Strecke zu gehen."