Heidfeld: "Habe keinen Nummer-1-Status"

Einen erfahrenen Teamkollegen wollte Nick Heidfeld - und Jacques Villeneuve hat er bekommen: "Die letzten Rennen waren stark von ihm"

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Jahren Pause kehrt Nick Heidfeld in der kommenden Saison zu Sauber nach Hinwil zurück, auch wenn das Team inzwischen von BMW kontrolliert wird. Der Deutsche ist schon lange als erster Fahrer gesetzt, kennt nun aber auch die Identität seines neuen Stallkollegen: Jacques Villeneuve. Auf das Duell mit dem Ex-Weltmeister freut er sich schon.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Heidfeld tritt erstmals in seiner Karriere gegen einen ehemaligen Weltmeister an

Es ist kein Geheimnis, dass BMW ursprünglich lieber einen anderen Piloten für das zweite Cockpit verpflichten wollte, doch Villeneuve hatte einen wasserdichten Vertrag in der Hand. Immerhin entspricht er weitestgehend dem Anforderungsprofil: erfahren, mit den Ingenieuren vertraut, medienwirksam - und den Speed kann er ohnehin nur selbst unter Beweis stellen. Sollte er Heidfeld ernsthaft fordern können, würde dies sein angeschlagenes Image erheblich aufpolieren.#w1#

Heidfeld freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Kanadier: "Ich habe mir einen erfahrenen, schnellen Teamkollegen gewünscht, und den habe ich mit Jacques bekommen", sagte er dem 'Express' in einem Interview. "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ziemlich enttäuscht war von dem, was er in der ersten Saisonhälfte geleistet hat - und ich habe nicht gedacht, dass er noch mal den Speed finden wird. Die letzten Rennen waren stark von ihm."

Nick Heidfeld

Nick Heidfeld testete vergangene Woche in Barcelona bereits erstmals für BMW Zoom

Der Mönchengladbacher gilt von der Papierform her als Teamleader im neuen Werksrennstall von BMW, doch diese Position will er sich erst mit Leistungen verdienen: "Ich habe einen Dreijahresvertrag, aber keinen Nummer-1-Status. Die Stellung im Team muss ich mir erarbeiten, und das werde ich so tun, wie ich es in den anderen Teams, für die ich gefahren bin, auch getan habe", meinte der WM-Elfte der zurückliegenden Saison.

Die Verletzung, die ihn zuletzt für fünf Rennen außer Gefecht gesetzt hatte, ist übrigens kaum noch ein Thema: "Meine rechte Schulter ist völlig ausgeheilt, nur mein linker Ringfinger schmerzt noch etwas. Aber das ist nichts gegen die schlimmen Schmerzen in der Schulter", so "Quick Nick". "Anfangs konnte ich unserer Tochter Juni nicht mal die Windeln wechseln. Schon verrückt, das war der erste Bruch in meinem Leben."