• 22.10.2015 21:11

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Neuer Motor in Austin: Alonso mimt Honda-Versuchskaninchen

Rund 20 PS mehr sollen McLaren einen Schritt voranbringen - Jenson Button erhält Update erst in Mexiko-Stadt und will vom Stallgefährten "vernichtet werden"

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Weg hin zu einem als konkurrenzfähig zu bezeichnenden Antrieb macht Honda kleine Fortschritte. Zumindest hofft das Partner McLaren und tauscht am Auto Fernando Alonsos im Vorfeld des US-Grand-Prix in Austin am kommenden Wochenende den Verbrennungsmotor, was dem Spanier im Gegensatz zu vielen anderen Piloten jedoch keine Strafversetzung beschert. Die vierte Ausbaustufe des V6 soll 20 PS mehr Leistung bringen und wurde bereits im Freien Training in Sotschi getestet.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso soll demnächst keine rollende Schikane auf der Geraden mehr sein Zoom

Zwischenzeitlich wurde in Woking entschieden, die neue Version auf Jungfernfahrt zu schicken. Offenbar ist das in Mexiko-Stadt auch für Jenson Button geplant, jedoch hat Honda bisher nicht geschafft, ein zweites Aggregat nach neuester Spezifikation zu fertigen. "Normalerweise will ein Teamkollege immer den gleichen Motor", bemerkt der Brite und gibt den Teamplayer. "Ich hoffe, dass es ein gutes Update ist. Ich hoffe, dass er richtig schnell ist und mich das ganze Wochenende lang vernichtet."

Schließlich würde eine sportliche Schlappe auf dem Circuit of The Americas (CoTA) Button die Aussicht bescheren, mit neuem Material spätestens 2016 anzugreifen. Auf graues Mittelfeld hat der Ex-Weltmeister offenbar keine Lust mehr und stellt persönliche Eitelkeit vorläufig zurück: "Wenn man um Titel und an der Spitze kämpft, dann muss alles gleich sein. Aber in unserer Situation spielt es keine Rolle. Es geht darum, das Auto auf Vordermann zu bringen", kommentiert er das Duell mit Alonso.

Immerhin ist Button überzeugt, dass seinem schwachbrüstigen Auto der Kurs in Austin eher liegt als die Bahn in Sotschi, auf der er in Sachen Tempo einmal mehr ein Waterloo erlebte. "Dass wir WM-Punkte geholt haben, war nur unserer Zuverlässigkeit und Fehlerlosigkeit zu verdanken", so Button mit Blick auf zahlreiche Ausfälle der Konkurrenz.