• 10.02.2011 14:22

  • von Roman Wittemeier

Neuer McLaren: Wo ist der Auspuff hin?

McLaren hat die Formel-1-Welt bei der Präsentation in Berlin erfolgreich getäuscht: Beim ersten Test in Jerez eine neue Lösung am MP4-26

(Motorsport-Total.com) - Renault könnte mit dem nach vorne verlegten Auspuffendrohr einen neuen Trend ausgelöst haben. Nachdem das frühere französische Werksteam seinen neuen R31 vorgestellt hatte, wurde die Idee schnell entdeckt und von der Konkurrenz analysiert. Die Umleitung der Auspuffgase in den vorderen Bereich der Seitenkästen hat den Vorteil, dass man den Luftstrom in Richtung Heck beschleunigen und optimieren kann - mehr Abtrieb ist die Folge.

Titel-Bild zur News:

Der L-förmige Seitenkasten von McLaren: Darunter strömen die Abgase vorbei

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Teams mit ähnlichen Lösungen auf die Strecke gehen würden. Nun ist es offenbar soweit. Nach Informationen von 'auto motor und sport' hat McLaren am neuen MP4-26 ein solches System. Die Briten haben allerdings einen etwas anderen Weg eingeschlagen als Renault. Der Auspuff wird beim McLaren angeblich direkt neben dem Cockpit in den Kanal unter dem L-förmigen Seitenkasten geleitet.

Dass McLaren eine solche Lösung im Köcher hat, deutete sich schon bei der Fahrzeugvorstellung in Berlin an. Als der neue MP4-26 ins Sony-Center gerollt wurde, sah man am Heck nur eine Attrappe des Auspuffsystems. Die Verantwortlichen der Technikabteilung konnten sich beim Thema Auspuff meist ein vielsagendes Lächeln nicht verkneifen. "Bei Renault empfinde ich es als interessanten und mutigen Schritt, den Auspuff vorne aus dem Auto heraus zu leiten", so Jonathan Neale im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Designchef Tim Goss gab am vergangenen Freitag offen zu, dass man mit unterschiedlichen Lösungen experimentiere. Testfahrer Gary Paffett ließ am Dienstag via Twitter anklingen: "Wartet mal ab, wie unser Auspuff beim Jerez-Test aussieht!" Technikdirektor Paddy Lowe erklärte: "Es ist nicht so schwierig, wie es scheint. Trotzdem ist dafür aber immer noch eine Menge Arbeit nötig. Und es wird interessant sein, wie man davon profitieren kann."