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  • 16.06.2017 19:26

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Neuer Formel-1-Boss: Rennen sollen in Metropolen der Welt

Chase Carey träumt davon, die Grands Prix zu einem Event für eine ganz Stadt zu machen und will touristische Hospots ansteuern - Keine Amerikanisierung

(Motorsport-Total.com) - Der neue Formel-1-Mehrheitseigner Liberty Media möchte die Königsklasse verstärkt in die Metropolen der Welt bringen. Wie Serienboss Chase Carey erklärt, hätte er die internationalen Besuchermagnete ins Auge gefasst: "Wir wollen mehr in touristisch interessante Städte - so wie Montreal", nennt er den Kanada-Grand-Prix als Beispiel. "Die Orte auf dem Globus, an die die Leute wollen."

Titel-Bild zur News: Showrun in Paris

Die Formel 1 will in Metropolen wie Paris, die die Touristenmassen anziehen Zoom

Die Marschroute steht im Einklang mit dem Gedanken, neue Rennen in New York oder Miami zu organisieren. Dazu soll die Formel 1 bald mehr bieten als Motorsport. "Wir wollen die Veranstaltungen größer, weitreichender und zur einzigartigen Erfahrung machen. Sie sollen die ganze Woche dauern und die Stadt vereinnahmen", so Carey. Das klingt nach nordamerikanischer Eventkultur.

Carey widerspricht: "Wir amerikanisieren die Serie nicht. Wir haben klargestellt, dass Wiege und Erbe in Westeuropa liegen. Diese Grundlage werden wir verfolgen." Er betont aber, Aspekte des US-Racing einbringen zu wollen, die über das Anschauen eines Rennens hinausgehen - etwa mit Konzerten oder dem kulinarischen Angebot am Rande der Strecke. "Es unterscheidet den Sport von vielen anderen, dass er eine lange und weitreichende Geschichte hat. Darauf wollen wir aufbauen."

Formel-1-Marketingchef Sean Bratches ergänzt, dass Events Aussicht auf Profit bräuchten: "Wir stützen uns auf Studien zur Wirtschaftlichkeit, um zu verstehen, was die finanziellen Gewinne einer Stadt, eines Fürstentums, einer Gemeinde oder eines Landes sind, wenn ein Formel-1-Grand-Prix kommt", sagt er und betont ebenfalls, dass er mit der Tradition der Beletage des Motorsports nicht aufräumen wolle: "Wir haben die Chance, Geschichten zu erzählen. Wir haben viele davon."