Neuer Alpine-Teamchef erklärt: Darum musste Otmar Szafnauer gehen

Bruno Famin erklärt, warum Teamchef Otmar Szafnauer gehen musste: Er und Alpine haben unterschiedliche Ansichten über den Weg nach vorne gehabt

(Motorsport-Total.com) - Der neue Alpine-Teamchef Bruno Famin sagt, dass der geschasste Teamboss Otmar Szafnauer und der Rennstall selbst nicht auf einer Wellenlänge lagen, was die Pläne für den Fortschritt des Teams angehen. Szafnauer wurde am Freitag vom Team freigestellt, Famin als interimsmäßiger Nachfolger installiert.

Titel-Bild zur News: Alpine-Teamchef Bruno Famin

Übernimmt das Alpine-Team übergangsweise: Bruno Famin Zoom

Famin war erst vor wenigen Tagen zum Verantwortlichen der Motorsport-Abteilung von Alpine und damit zum Chef von Szafnauer ernannt worden - jetzt folgt die Trennung. Zwar sagt Famin, dass man sich einvernehmlich von Szafnauer getrennt habe, doch anscheinend haben unterschiedliche Ansätze zum Aus des Teamchefs geführt.

"Wir waren nicht auf der gleichen Linie oder dem gleichen Zeitplan, wie wir wieder nach vorne kommen oder das Leistungsniveau erreichen können, das wir anstrebten, also haben wir beschlossen, getrennte Wege zu gehen", sagt Famin.

Auf Nachfrage, was genau das heißt, sagt er: "Ich denke, wir haben eine unterschiedliche Auffassung von der Art und Weise, wie wir es machen. Natürlich auch in Bezug auf den Zeitplan, aber ich denke, wir haben nicht genau die gleiche Sichtweise, wie wir die Dinge angehen."

Großer Umbruch bei Alpine "kein Rückschritt"

Szafnauer ist aber nicht der einzige, der bei Alpine gehen muss: Auch von Sportdirektor Alan Permane hat man sich getrennt, Alpine CEO-Laurent Rossi musste bereits vor einigen Tagen gehen, und ebenfalls heute wurde der Wechsel von Technikleiter Pat Fry bekannt, der neuer Technikchef bei Williams wird.

Es passiert also wieder einmal ein großer Umbruch bei Alpine, doch von einem Rückschritt bezüglich seines 100-Rennen-Plans will der neue Interimsteamchef nicht sprechen: "Was jetzt passiert, ist die zweite Phase des Alpine-Plans. Es ist kein Rückschritt, es geht vorwärts", stellt er klar.


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"Natürlich gibt es viele Veränderungen, aber es ist auch eine Gelegenheit, das Fundament zu festigen, um weiter und schneller zu gehen. Das Hauptziel ist, dass wir so schnell wie möglich Rennen und Meisterschaften gewinnen wollen. Wir müssen unsere Autos, das gesamte Paket, von Rennen zu Rennen, von Jahr zu Jahr verbessern", so Famin.

"Sind nicht da, wo wir hinwollten"

Er sagt, dass seine erste Aufgabe darin besteht, die Zeit rund um die obligatorische Sommerpause zu nutzen, um eine umfassende Bewertung der Bereiche vorzunehmen, in denen sich das Team verbessern kann. "Ich werde mit der gesamten Mannschaft die tatsächliche Situation beurteilen. Ich werde mir die nötige Zeit nehmen, um diese Einschätzung vorzunehmen", kündigt er an.

Das bisherige Fazit für 2023 ist aber eindeutig und bitter: "Die Ergebnisse entsprechen nicht den Erwartungen. Letztes Jahr waren wir Vierter, wir wollten den vierten Platz halten und vielleicht näher an den dritten herankommen", sagt Famin. Aktuell ist der Rennstall aber nur Sechster in der WM und hinter Aston Martin und McLaren zurückgefallen.


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"Wir sind nicht da, wo wir hinwollten, und wir werden hart mit den Teams arbeiten, mit den Jungs von Enstone und Viry, um die bestmögliche Leistung für unser Auto herauszuholen", verspricht der neue Übergangsteamchef.