• 11.09.2009 19:38

  • von Fabian Hust

Neue Randsteine lassen Köpfe der Techniker rauchen

Die Rennställe wurden von den erhöhten Randsteinen in Monza überrascht und fragen sich nun, wie man diese möglichst optimal nutzt

(Motorsport-Total.com) - Für Aufregung unter den Fahrern sorgten im Vorfeld des Großen Preises von Italien die modifizierten Randsteine in den ersten beiden Schikanen. Rund zwei Zentimeter höher als im vergangenen Jahr gestaltet sollen diese verhindern, dass die Piloten durch allzu aggressives Abkürzen Zeit gewinnen. Die Kritik der Fahrer: Bekommt einer von ihnen die Schikane nicht richtig, beschädigt dieser sich womöglich das Auto.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die höheren Randsteine kann man schlechter überfahren

"Wir waren uns den Veränderungen an den Randsteinen nicht bewusst, bevor wir hierhergekommen sind", so Teamchef Ross Brawn. "Wir haben im Vorfeld tatsächlich ziemlich viel Arbeit an der Konfiguration des Autos auf Basis der letztjährigen Randsteine durchgeführt, es war aus diesem Grund eine kleine Überraschung, als wir hörten, dass die Randsteine verändert worden sind."#w1#

"Wir verwenden diese nicht besonders stark, die erste Welle ist einfach nicht zu nutzen, der Hügel, der Buckel ist schwieriger zu nutzen, und unsere Fahrer haben das Gefühl, dass unser Auto dadurch zu sehr aus der Ruhe gebracht wird."

"Eine Rennstrecke ist eine Rennstrecke, und wenn man erst einmal seine Autos entwickeln muss, um über Beton-Hügel zu fahren, um die beste Rundenzeit zu entwickeln, dann macht das nicht viel Spaß", so der Brite weiter. "Ich würde die Autos lieber vorzugsweise auf dem Asphalt lassen und auf dieser Basis arbeiten."


Fotos: Großer Preis von Italien, Freitag


"Es gibt Autos, die sind auf diesen Randsteinen viel aggressiver, das haben wir während den Tests heute gesehen", so Aldo Costa, Technischer Direktor bei Ferrari. "Ich muss sagen, dass die Autos in diesem Jahr an bestimmten Gebieten wie zum Beispiel den von Flügeln etwas verwundbarer sind, man muss aus diesem Grund ziemlich vorsichtig sein, wenn man so stark hüpft."

"Ja, wir denken darüber nach, was wir tun, respektiere natürlich, was sie uns bitten. Ich persönlich stimme Ross zu. Ich mag es nicht, wenn der Motorsport über Barrieren fährt. Ich mag es, wenn die Autos auf der Strecke fahren, aber wenn es um die Rundenzeit geht, dann müssen wir unser Bestes bei der Interpretation dieser Randsteine geben."

"Ich kann mich noch an das vergangene Jahr erinnern, als wir grundsätzlich mit einem Spyker-B-Chassis gefahren sind", so Force India-Teamchef Vijay Mallya. "Dieses Auto hatte für gewöhnlich über Randsteine immens zu kämpfen und wurde komplett unruhig. Ich weiß aus diesem Grund, dass das Auto der Saison 2009 mit den Randsteinen im Hinterkopf entwickelt wurde, aber ich glaube nicht, dass irgendeiner unserer Fahrer die Randsteine heute erfolgreich verwendet hat."

"Buemi ist ein paarmal über die Randsteine gefahren, er sagt jedoch, dass das Auto sehr instabil war und er das Gefühl hatte, dass er Zeit verloren hat", so Toro Rosso-Teamchef Franz Tost. "Aus diesem Grund werden wir die Daten analysieren und schauen, was wir morgen tun."