• 30.09.2005 11:35

Neue Aerodynamikteile für das BMW WilliamsF1 Team

Mit einigen neuen Teilen möchte das BMW WilliamsF1 Team in Japan ein positives Highlight in einer bisher total verkorksten Saison setzen

(Motorsport-Total.com) - Als vorletztes Rennen der Saison 2005 steht am 9. Oktober der Grand Prix von Japan auf dem Programm. Die Rennstrecke von Suzuka gilt als eine der anspruchsvollsten überhaupt und ist der Lieblingskurs vieler Fahrer. Wer dort gut abschneiden will, braucht die perfekte Mischung aus Tempo, Präzision und Technik.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Antonio Pizzonia ersetzt in Suzuka erneut den weiterhin verletzten Nick Heidfeld

Zur Vorbereitung hat das BMW WilliamsF1 Team in der vergangenen Woche zwei Tage in Jerez getestet. Das Programm war straff und beinhaltete auch die Erprobung neuer Aerodynamikkomponenten, die in Japan zum Einsatz kommen werden. Antonio Pizzonia wird die beiden verbleibenden Grands Prix des Jahres an der Seite von Mark Webber bestreiten.#w1#

Tests in Jerez waren aus Sicht von Webber sehr produktiv

"Ich hatte nach dem Rennen in Brasilien eine anstrengende Woche", sagte Webber. "Ich bin direkt zum Testen nach Spanien geflogen, die zwei Tage dort waren sehr erfolgreich. Wir sind sehr viel gefahren und haben einige elektronische und mechanische Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen. Außerdem haben wir umfangreiche Reifentests absolviert. Nachdem wir im kommenden Jahr zu Bridgestone wechseln, war dies mein letzter Testeinsatz für Michelin."

"Suzuka ist eine einzigartige Rennstrecke", fuhr er fort. "Sie ist in Form der Ziffer acht angelegt, hat extrem viele schnelle Kurven, aber auch einige langsame, technische Kurven. Es ist großartig, dass wir so spät in der Saison noch auf solch einer Strecke fahren, weil die V10-Motoren auf so einem schnellen und flüssigen Kurs ihr volles Potenzial noch einmal richtig in Szene setzen können. Realistischerweise denke ich, unser Ziel kann nur sein, Punkte zu holen, um unseren Vorsprung gegenüber BAR in der Konstrukteurs-WM zu sichern."

Pizzonia freut sich bereits "sehr auf das Rennen in Japan", so der Brasilianer. "Ich kenne die Strecke noch überhaupt nicht, es wird also eine große Herausforderung für mich. Eine neue Strecke ist immer eine sehr spannende Sache, und ich habe viel Positives über Suzuka gehört, vor allem von anderen Fahrern, deshalb kann ich meinen Einsatz kaum noch abwarten. Ich werde im Simulator des Teams trainieren. Das ist, abgesehen vom Freien Training, die beste Möglichkeit, sich mit einer fremden Strecke vertraut zu machen."

Pizzonia hat noch viel Laufleistung auf seinem Motor

"Weil ich beim Brasilien-Grand-Prix kaum gefahren bin, hat mein Motor bisher nur eine geringe Laufleistung. Das erlaubt uns, im Freien Training etwas mehr zu fahren als sonst, was mir sicher hilft. 2001 war ich als Zuschauer in Suzuka. Ich bin glücklich, jetzt als Fahrer wiederzukommen", fügte er an.

Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1, kommentierte: "Suzuka ist eine der fahrerisch anspruchsvollsten Rennstrecken. Besondere Aufmerksamkeit brauchen die S-Kurven. Wenn man in diesem Abschnitt die erste Kurve nicht richtig erwischt, wird man über den ganzen Sektor hinweg bestraft. Mit einer Hochgeschwindigkeitspassage, einer Haarnadel und einer Schikane hat Suzuka einfach alles", so der Australier. "Vor der Schikane sind die Bremsen besonders gefordert, anspruchsvoll ist diesbezüglich auch der Bereich vor der Haarnadel. Das Wichtigste aber ist Fahrstabilität bei hoher Geschwindigkeit, damit der Fahrer das Vertrauen hat, um am Limit durch die S-Kurven zu fahren. Strategisch ist Suzuka sehr interessant, weil sich ein zu hohes Gewicht durch den Kraftstoff an Bord in den schnellen Kurven rächen kann."

Michael setzt Hoffnungen in die verbesserte Aerodynamik

"Wir wünschen uns bei den beiden verbleibenden Rennen in Asien einen versöhnlichen Abschluss für eine über weite Strecken enttäuschende Saison." Mario Theissen

"Wir haben einige Aerodynamikveränderungen vorgenommen, die den FW27 hoffentlich für die beiden letzten Rennen verbessern. Unser Testprogramm in Jerez war sehr intensiv. Mark, Antonio und Nico Rosberg haben dabei auch umfangreiche Reifentests für Michelin gefahren sowie Bremsbelüftungen und Abstimmungen für Suzuka erprobt", meinte Michael.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ergänzte: "Der 'Suzuka Circuit' ist nicht nur fahrerisch extrem anspruchsvoll, er hält auch für den Ölkreislauf des BMW P84/5 Motors eine besondere Belastung bereit: In der schnellen 130R-Kurve muss er einer enormen Querbeschleunigung gerecht werden. Im vergangenen Jahr haben wir dort 6 G gemessen", erinnerte sich der Deutsche.

Und weiter: "Wir wünschen uns bei den beiden verbleibenden Rennen in Asien einen versöhnlichen Abschluss für eine über weite Strecken enttäuschende Saison", sagte Theissen. "Die Rennen in Japan und in China bedeuten für BMW auch Auftritte in wichtigen Märkten. In Japan hat die BMW Group bereits 1981 als erster europäischer Automobilhersteller eine hundertprozentige Tochtergesellschaft gegründet. 2004 wurden in Japan über 50.000 BMW und MINI verkauft, 2005 belegt BMW dort erstmals den ersten Platz unter den Importmarken."

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