Neubeginn bei Renault - Briatore tritt kürzer

Flavio Briatore will ab 2009 deutlich kürzer treten, ist aber zuversichtlich, dass er ein gesundes Renault-Team hinterlässt

(Motorsport-Total.com) - Heute trifft sich Flavio Briatore in Paris mit Renault-Konzernchef Carlos Ghosn, um seine Zukunft als Teamchef zu besprechen. Dabei wird der Italiener unterbreiten, dass er ab 2009 zwar weiterhin an Bord bleiben, aber deutlich kürzer treten und sich vor allem aus dem Tagesgeschäft schrittweise zurückziehen möchte.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Elisabetta Gregoraci

Flavio Briatore möchte sich in Zukunft mehr um seine Ehefrau kümmern

Dieser Schritt kommt nicht überraschend, denn eigentlich hatte Briatore schon Ende 2006 vor, den stressigen Job am Kommandostand an den Nagel zu hängen. Damals ließ er sich aber zu zwei weiteren Jahren überreden. Nun - nach überstandener Krebserkrankung und der Hochzeit mit Supermodel Elisabetta Gregoraci - scheint sein Entschluss endgültig zu sein. Ein zweiter Mann soll ihn künftig deutlich entlasten.#w1#

"2009 werde ich sicher keine 360-Grad-Rolle mehr ausfüllen", bestätigte der 58-Jährige gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Es wird einen Direktor geben, wofür ich schon jemanden im Auge habe, der sich um das Tagesgeschäft kümmern soll. So kann ich mich auf die wichtigsten Dinge konzentrieren." Wer dieser Direktor sein wird, wollte er nicht verraten, logische Kandidaten wären aber Pat Symonds oder Alan Permane.

Mit der Rückholung von Alonso und dem Aufbau eines brandneuen CFD-Zentrums in Enstone, das Renault mittelfristig wieder an die Spitze führen soll, sieht Briatore seine Aufgaben bei Renault offenbar als weitgehend erfüllt an. Nach 2006 galt es, einen Zerfall des Weltmeisterteams zu verhindern - und erst jetzt, wo der Trend wieder nach oben zeigt, kann der Formel-1-Playboy reinen Gewissens kürzer treten.

"Als die Zeiten schwierig waren", erläuterte er, "hat Carlos Ghosn das Budget nicht gekürzt. In der Formel 1 geht es nicht nur um Geld, sonst würde Toyota jedes Rennen gewinnen. Bei Renault mussten wir die Aerodynamikabteilung erneuern. Wenn du 40 Leute auswechselst, dauert es ein bisschen, bis die Sache wieder harmoniert, aber jetzt sind wir bereit für einen Neuanfang. Wir haben die richtigen Leute, jung und kompetent."