Nakajima: "Man lernt nie aus"

(Motorsport-Total.com) - Neun Punkte hat Kazuki Nakajima in seiner ersten Saison in der Formel 1 sammeln können. Hat man die Performance des Williams-Boliden von 2008 im Hinterkopf, so hat sich der junge Japaner durchaus achtbar aus der Affäre gezogen - zumal auch Youngster Nico Rosberg nicht wesentlich mehr aus dem FW30 herausholen konnte. Nach ein paar Tagen Pause steigt Nakajima in Kürze wieder ins Wintertestprogramm des britischen Rennstalls ein und erhofft sich für 2009 eine Leistungssteigerung.

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Kazuki Nakajima möchte 2009 zumindest einmal auf das Podium fahren

Frage: "Kazuki, die letzten Rennen des Jahres liegen schon einige Wochen zurück. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?"
Kazuki Nakajima: "Ich hatte eine wirklich tolle Zeit. Nach Saisonende bin ich erst einmal für drei Wochen nach Japan gefahren und habe Urlaub gemacht. Es war prima, meine Familie und meine Freunde zu treffen - wir hatten uns eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Das Wetter war einfach spitze und das hat die Stimmung noch zusätzlich gehoben. Jetzt bin ich aber wieder zurück in Großbritannien, wo ich vor Weihnachten noch ein bisschen Zeit in der Fabrik verbringen will, um mich auf die kommenden Tests in Jerez vorzubereiten."#w1#

Singapur als persönlicher Saisonhöhepunkt

Frage: "Wie würdest du deine Debütsaison zusammenfassen?"
Nakajima: "Ich denke, es war ein gutes erstes Jahr, obwohl es natürlich nicht perfekt war. Es war nicht immer einfach, wenn der Wagen nicht zur Strecke gepasst hat. Ich fühle aber, dass ich mich im Verlauf des Jahres verbessert habe - und darauf sollte es im ersten Jahr ankommen."

Frage: "Was waren deine Hoch- und Tiefpunkte?"
Nakajima: "Mein bestes Rennen war wahrscheinlich Singapur. Das war ein großartiger Event. Die Stimmung war einfach gigantisch und das Team hat dank Nico (Nico Rosberg; Anm. d. Red.) ein weiteres Podium geholt. Ich habe noch einen Punkt eingefahren, angesichts des schwierigen Rennens ziemlich okay. Mein schlechtestes Rennen war Bahrain, wo mein Motorenprogramm beim Start nicht gegriffen hat. Das hat mich ans Ende des Feldes zurückgeworfen und dann kam auch noch ein Dreher dazu. Die restliche Zeit war ich dann damit beschäftigt, mich von der letzten Position aus nach vorne zu arbeiten."

Frage: "Wenn du in diesem Jahr eine Lektion gelernt hast, welche wäre das?"
Nakajima: "Ich habe viel darüber gelernt, was es braucht, um ein Formel-1-Fahrer zu sein. Aber man lernt ja nie aus..."

Neue Aerodynamik: Nicht schön, aber wenn's hilft...

Frage: "In der kommenden Woche wirst du in Jerez erstmals das neue Aeropaket fahren und mit den Slicks auf dem Interimsauto unterwegs sein. Wie wird sich das deiner Meinung nach anfühlen?"
Nakajima: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein recht großer Unterschied zum diesjährigen Fahrgefühl sein wird. Meine Erfahrungen vom vergangenen Test mit dem FW30B sagen mir: Es könnte recht knifflig werden. Der Wagen ist nämlich nicht sonderlich gut ausbalanciert, weil er eine Hybridversion ist. Das wird sich aber geben, sobald wir im kommenden Jahr das neue Auto am Start haben."

Frage: "Was hältst du von den Aerodynamikregeln?"
Nakajima: "Zunächst einmal muss ich sagen, dass sie die Autos nicht wirklich schöner gemacht haben. Sollten die neuen Regeln das Überholen erleichtern, dann wäre es die Sache wert."

Frage: "Freust du dich auf die Rückkehr der Slicks?"
Nakajima: "Klaro. Dann sollte das Fahren wesentlich mehr Spaß machen."

Konzentrierte Vorbereitungen für 2009

Frage: "Was hast du dir für das kommende Jahr vorgenommen?"
Nakajima: "Ich möchte auf alle Fälle bessere Ergebnisse als 2008 einfahren und vielleicht auch einmal auf dem Podium stehen. Das wäre echt klasse."

Frage: "Wie sehen deine weiteren Pläne für den Winter aus?"
Nakajima: "Neben der Testarbeit werde ich mich schwerpunktmäßig meinem Trainingsprogramm widmen. Dazu wäre es natürlich prima, wenn auch das Wetter ein bisschen nett wäre."

Frage: "Wie wird dein Training bis zum Saisonstart konkret aussehen?"
Nakajima: "Alle Baustellen werden beackert. Ich werde hart an meiner körperlichen Fitness arbeiten, um für die kommende Saison optimal vorbereitet zu sein. Wie üblich, so versucht man dabei nicht zuletzt sicherzustellen, dass man die Hitzerennen wie Bahrain oder Malaysia gut überstehen kann. Darauf werde ich mich mit meinem Training konzentrieren."

Frage: "Wie wichtig ist es im Winter, Zeit mit den Ingenieuren in der Fabrik zu verbringen?"
Nakajima: "Das ist in meinen Augen unglaublich wichtig. Das Testvolumen auf der Rennstrecke ist ja begrenzt, daher ist es richtig wichtig, sooft wie möglich mit den Ingenieuren in Kontakt zu treten, um das Verständnis des Wagens weiter voranzutreiben."